Gold zeigt hohe Volatilität

Börsen-Zeitung, 22.8.2014 ku Frankfurt - Gold ist für Anleger der klassische sichere Hafen schlechthin. In jeder Art von Krise bis hin zu Kriegen im eigenen Land sowie Zusammenbrüchen von Staaten, Bankensystemen und Währungen haben Anleger stets...

Gold zeigt hohe Volatilität

ku Frankfurt – Gold ist für Anleger der klassische sichere Hafen schlechthin. In jeder Art von Krise bis hin zu Kriegen im eigenen Land sowie Zusammenbrüchen von Staaten, Bankensystemen und Währungen haben Anleger stets versucht, ihre Mittel zu retten, indem sie dafür vor allem physisches Gold kauften. Wenn man einmal von Extremsituationen wie Kriegen oder dem Kollaps von ganzen Staaten absieht, in denen Gold weiterhin zur Rettung von Vermögen sinnvoll sein kann, hat sich Gold in den Krisen der vergangenen Jahre aber nur sehr eingeschränkt als Safe Haven empfohlen. Die Notenbanken hatten die Märkte mit Liquidität geflutet, so dass Finanzinvestoren sehr umfangreiche Mittel in Goldfonds pumpten. Gold entwickelte eine hohe positive Korrelation zu Risiko-Assets wie Aktien, was dem Status als sicherer Hafen abträglich ist. Hinzu kommt der Herdentrieb der Finanzanleger, die etwa 2013 in hohem Maße Mittel aus den Goldfonds abzogen und dafür sorgten, dass der Goldpreis in dem Jahr um rund 30 % abstürzte. Für ein Safe-Haven-Asset ist eine so ausgeprägte Volatilität eigentlich unakzeptabel. Gold ist zuletzt also eher ein Spekulationsobjekt gewesen als ein sicherer Hafen.Aktuell wird der Goldpreis immer noch in einem hohen Maße von der Investorennachfrage bestimmt, was Folgen hat: So dürfte der Goldpreis darunter leiden, dass die US-Notenbank Federal Reserve die massive Flutung der Märkte beenden will und mittel- bis langfristig wieder eine Geldpolitik anstrebt, wie sie vor der Krise üblich war. Die Reduzierung der üppigen Liquidität an den Märkten dürfte auch die Nachfrage nach Gold in Mitleidenschaft ziehen. Sollten längerfristig durch die Normalisierung der Notenbankpolitik die Zinsen steigen, gibt es noch ein weiteres Problem: Da sich Gold nicht verzinst, werden andere sichere Assets wie Bonds an Attraktivität gewinnen. Negativ ist auch die Konjunkturabhängigkeit. So sinkt die wichtige Schmucknachfrage aus China und Indien spürbar, wenn dort die Konjunktur nachlässt.