ROHSTOFFE

Ölpreis vor Inkrafttreten von US-Sanktionen schwächer

Widersprüchliche Signale der Produzenten

Ölpreis vor Inkrafttreten von US-Sanktionen schwächer

dm Frankfurt – An den Rohstoffmärkten hat sich zu Wochenbeginn kein klarer Trend gezeigt. Eine nachlassende Risikoaversion und ein steigender Dollar haben den Goldpreis belastet. Eine Feinunze kostete im späten europäischen Handel 1 231 Dollar und damit 0,2 % weniger. In der vergangenen Woche war das Edelmetall zeitweise auf den höchsten Stand seit drei Monaten gestiegen. Für Silber mussten 14,64 Dollar bezahlt werden und damit 0,4 % weniger.Auch am Rohölmarkt waren rückläufige Notierungen zu verzeichnen. Ein Fass der führenden Nordseesorte Brent Crude kostete zuletzt 77,05 Dollar, was 0,9 % weniger waren als am vergangenen Freitag. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete 67,08 Dollar (-0,9 %). Im Markt wurde dies mit Befürchtungen erklärt, wonach sich das Wachstum der Weltwirtschaft abschwächen könnte. Zudem wurde auf gemischte Signale von den Produzentenländern verwiesen, die sich nicht eindeutig geäußert hatten, ob sie in den nächsten Monaten ihre Produktion ausbauen oder drosseln wollen. Am Samstag hatte Russlands Energieminister Alexander Nowak erklärt, die Produktion auf ein Rekordhoch ausweiten zu können; es gebe keinen Grund für eine Kürzung. Ein Komitee der Organisation ölexportierender Länder (Opec) hatte in der vergangenen Woche erklärt, die Förderung im kommenden Jahr womöglich zu reduzieren.Am 4. November treten die Sanktionen der USA gegen Unternehmen und Länder in Kraft, die iranisches Öl kaufen. Es bleibe zwar abzuwarten, ob es doch noch Ausnahmegenehmigungen für Länder wie Indien gebe, dies gelte jedoch als unwahrscheinlich, schrieb die Commerzbank in einer Einschätzung. Demnach könnten dem Markt im Vergleich zu den hohen iranischen Exporten vom Frühjahr dadurch insgesamt um über 1,5 Mill. Barrel pro Tag entzogen werden. Die Liefersituation dürfte sich kurzfristig eher weiter anspannen, ein Preisanstieg über 80 Dollar je Barrel bei Brent sei “wahrscheinlich”, so das Institut.