Schwache Anleiheauktion bestätigt Fiskalstress in Japan
Schwache Auktion bestätigt anhaltenden Fiskalstress in Japan
mf Tokio
Eine schwache Auktion von 40-jährigen Staatsanleihen am Mittwoch hat den Handlungsdruck auf die japanische Regierung verstärkt, die Emissionen von Langläufern zu reduzieren. Alternativ könnte die Notenbank ihre Anleihekäufe anders strukturieren oder insgesamt mehr Anleihen erwerben, um den Anstieg der Renditen zu stoppen. Höhere Zinskosten für die Aufnahme neuer und die Refinanzierung auslaufender Anleihen würden die Regierung zu mehr Haushaltsdisziplin zwingen. Finanzminister Katsunobu Kato warnte, Japans Finanzen befänden sich in einer „sehr harten“ Situation.
„Sehr harte“ Finanzsituation
Die Nachfrage bei der Auktion von Japanese Government Bonds (JGBs) am Mittwoch im Volumen von 500 Mrd. Yen mit Fälligkeit im März 2065 war deutlich niedriger als bei der vorigen Auktion im März und so schwach wie zuletzt im Juli 2024. Darauf stieg die 40-jährige JGB-Rendite um 5 Basispunkte auf 3,335%. In der Vorwoche war sie auf den Rekord von 3,675% geklettert, nachdem die Nachfrage bei einer Auktion von 20-jährigen Anleihen weit unter dem Durchschnitt geblieben war. Am Dienstag erholten sich langlaufende JGBs wieder, weil das Finanzministerium laut einem Nikkei-Bericht große Anleihehändler befragte und ein Treffen für den 20. Juni ansetzte. Nach Reuters-Informationen erwägt das Ministerium, weniger Super-Langläufer und mehr Kurzläufer bei gleichem Gesamtvolumen zu verkaufen.
Bei ihrem Treffen am 16. und 17. Juni will die Bank of Japan, die rund 50% der Anleihen hält, einen Zwischenbericht zur Reduzierung ihrer JGB-Käufe veröffentlichen. Die monatliche Kaufmenge soll bis März 2026 auf 3 Bill. Yen sinken. Das Beratergremium des Finanzministers forderte, Japan sollte seine Schuldenquote bis 2030 wieder auf das Niveau von vor der COVID-Pandemie von 191% senken. In diesem Jahr steigt die Quote auf 204%. „Es gibt Bedenken, dass der Markt ohne ein angemessenes Maß an Vertrauen in die Finanzpolitik mehr Staatsanleihen aufnehmen kann“, warnte Ratsmitglied und Post-Präsident Hiroya Masuda.