Schwache Nachfrage

Weltbank erwartet Preisabsturz an den Rohstoffmärkten

Die Weltbank rechnet für 2025 und 2026 mit einem scharfen Rückgang der Rohstoffpreise auf breiter Front. Schuld daran sei das schwache Wirtschaftswachstum bei einem steigenden Angebot.

Weltbank erwartet Preisabsturz an den Rohstoffmärkten

Weltbank erwartet
Rohstoffpreisabsturz

ku Frankfurt

Die Ökonomen der Weltbank rechnen mit einem starken Preiseinbruch an den Rohstoffmärkten. In ihrem jüngsten Monatsbericht zu Commodities gehen sie davon aus, dass die Preise für Rohstoffe im laufenden Jahr um sage und schreibe 12% einbrechen werden. Dieser Trend soll sich dann auch 2026 fortsetzen mit einem weiteren Rückgang um 5%. Sie begründen ihre Prognose damit, dass das sich abschwächende globale Wirtschaftswachstum auf die Nachfrage drücke. Der erwartete Preiseinbruch erfasse viele Märkte, nach Schätzungen der Weltbank etwa die Hälfte aller gehandelten Rohstoffe, wobei der Rückgang oft stärker als 10% ausfallen werde. Besonders stark sollen die Energiemärkte betroffen sein mit einem prognostizierten Rückgang im laufenden Turnus um 17% und 2026 um weitere 6%.

Ölpreis schon stark gesunken

Der Ölpreis hat bereits stark reagiert. Er sank von rund 84 Dollar je Barrel im Jahr 2024 auf aktuell unter 64 Dollar. Die Weltbank veranschlagt den Anstieg der Ölproduktion 2025 auf 1,2 Mill. Barrel pro Tag (bpd), dem lediglich ein Anstieg der Nachfrage um 700.000 bpd gegenübersteht.

Metalle unter Druck

Die Metallpreise sollen 2025 um 10% und im Jahr danach um 3% nachgeben. Hauptfaktor sei das schwächere Wirtschaftswachstum und damit die Nachfrageabschwächung in weiten Teilen der Welt, während das Angebot zunehme. Ausnahmen seien nur Gold und Silber.

Agrarrohstoffe stabiler

Aus Produzentensicht freundlicher ist die Lage bei den Agrarrohstoffen. Diese sollen sich 2025 nur um 1% verbilligen und 2026 um 3%. Hier wirkt sich insbesondere die stark nach oben gerichtete Preisentwicklung bei Kakao und Kaffee aus. Bei Getreiden wird jedoch mit einem Rückgang der Notierungen um aktuell 10% gerechnet. Bei Ölsaaten sollen sich die Preise im laufenden Jahr global um 7% verringern und bei anderen Lebensmitteln um rund 5%.

Entwicklungsländer getroffen

Von der Preisentwicklung sind vor allem die Entwicklungsländer hart getroffen. Die Weltbank schätzt, dass zwei Drittel dieser Staaten für ihr Überleben vom Verkauf von Rohstoffen abhängig sind.

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