Umweltorganisation

Kohlefinanzierung in der Kritik

Die Umweltorganisation Urgewald wirft Banken, Versicherern und institutionellen Anlegern vor, trotz Bekenntnissen zum Klimaschutz die Kohleindustrie weiterhin massiv zu unterstützen. Die Banken hätten seit der Verabschiedung des Pariser...

Kohlefinanzierung in der Kritik

dpa-afx Frankfurt

Die Umweltorganisation Urgewald wirft Banken, Versicherern und institutionellen Anlegern vor, trotz Bekenntnissen zum Klimaschutz die Kohleindustrie weiterhin massiv zu unterstützen. Die Banken hätten seit der Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens ihre Kohlefinanzierung sogar noch gesteigert. Dies zeige eine von mehreren Organisationen aus Europa, den USA und Asien erstellte Finanzstudie, teilte Urgewald am Donnerstag mit.

Laut Urgewald hatten im Januar 2021 weltweit fast 4500 Investoren rund 1 Bill. Dollar in Firmen aus dem Kohlesektor gesteckt. Mit Krediten und Investment-Banking-Geschäften in Höhe von 1,12 Bill. Dollar hätten 665 Banken solche Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren unterstützt. Die Commerzbank sei mit Krediten in Höhe von 5,1 Mrd. Dollar für den Zeitraum Oktober 2018 bis Oktober 2020 die größte deutsche Kreditgeberin der globalen Kohleindustrie. An zweiter Stelle in Deutschland stehe die Deutsche Bank mit Krediten in Höhe von 3 Mrd. Dollar. Eine Sprecherin der Commerzbank betonte: „Bereits seit 2016 finanzieren wir keine neuen Kohlekraftwerke und -minen mehr.“ Die Bank habe sich verpflichtet, den CO2-Ausstoß ihres Kreditportfolios gemäß den Zielen des Pariser Klimaabkommens zu steuern und gleichzeitig über die Verringerung des CO2-Fußabdrucks zu berichten.