Abwärtstrend bei Euro-Erzeugerpreisen nimmt zu
Abwärtstrend bei Euro-Erzeugerpreisen gewinnt an Fahrt
mpi Frankfurt
Der seit September 2022 bestehende Abwärtstrend bei den Erzeugerpreisen im Euroraum hat sich im Dezember 2023 fortgesetzt und sogar an Tempo gewonnen. Die Hersteller gewerblicher Produkte verlangten zum Jahresende im Vergleich zum Vorjahresmonat 10,6% weniger für ihre Waren. Ökonomen hatten nur einen Rückgang um 10,5% prognostiziert. Im Vergleich zum November sanken die Preise wie von Volkswirten erwartet um 0,8%.
Die Erzeugerpreise sind ein Indikator für die Entwicklung der Verbraucherpreise. Unternehmen reichen veränderte Produktionskosten in der Regel zumindest teilweise an ihre Kunden weiter. Insofern signalisieren die Erzeugerpreise einen abnehmenden Preisdruck in der Eurozone.
EZB-Ratsmitglied mahnt bei Zinssenkungen zu Geduld
Der Rückgang der Erzeugerpreise im Dezember lag vor allem an deutlich niedrigeren Energiekosten für die Industrie. Doch auch ohne die Energiepreise gab es zumindest einen Rückgang um 0,6% im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Die Entwicklung der Verbraucherpreise im Januar hatten Ökonomen mehrheitlich als Argument gegen frühe Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) interpretiert. Die Euro-Inflation war von 2,9 auf 2,8% gefallen. EZB-Ratsmitglied Boris Vujcic mahnte am Sonntag, die Notenbank müsse sich mit Zinssenkungen Zeit nehmen, um „nicht die Fehler zu wiederholen, die Zentralbanken in der Vergangenheit manchmal getan haben“.