Arbeitslosigkeit im Euroraum auf Rekordtief
Arbeitslosigkeit im Euroraum auf Rekordtief
Leichter Rückgang im April
ba Frankfurt
Im April waren im Euroraum so wenige Menschen arbeitslos wie nie seit Bestehen des gemeinsamen Währungsraums. Laut Statistikamt Eurostat liegt die saisonbereinigte Arbeitslosenquote nun bei 6,5%. Ökonomen hatten damit gerechnet. Allerdings wurde die Arbeitslosenquote für März um 0,1 Prozentpunkte auf 6,6% nach oben revidiert. Im April vergangenen Jahres betrug sie noch 6,7%. Für die Europäische Union weist Eurostat eine im Monatsvergleich unveränderte Arbeitslosenquote von 6,0% aus – im Vorjahr lag sie bei 6,1%.
Damit zeigt sich der Arbeitsmarkt trotz der mauen Konjunktur robust. Im ersten Quartal war die Euro-Wirtschaft um 0,1% gewachsen nach einer Stagnation zum Jahresende 2022. Kommenden Donnerstag veröffentlicht Eurostat die Zweitschätzung zur Entwicklung im ersten Quartal. Nachdem die deutsche Wirtschaft allerdings in eine – technische – Rezession gerutscht ist, könnte auch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Euroraum leicht nach unten revidiert werden. Destatis hatte statt einer Stagnation ein Minus von 0,3% vermeldet. Das Statistikamt Istat wiederum hat das BIP-Wachstum Italiens um 0,1 Prozentpunkte auf 0,6% angehoben, Frankreichs BIP wurde von Insee mit +0,2% bestätigt.
Im Euroraum waren im April 11,088 Millionen Personen als arbeitslos gemeldet, das sind 33.000 weniger als im Vormonat und ein Rückgang um 203.000 im Jahresvergleich. Etwas gesunken ist auch die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen: So waren 2,206 Millionen Personen unter 25 Jahren ohne Job, 8.000 weniger als im Monat zuvor. Die Jugendarbeitslosigkeitsquote sank von 14,0% im März auf 13,9% im April.
Unter den 20 Euro-Ländern war die Arbeitslosigkeit in Spanien mit 12,7% weiter am höchsten, gefolgt von Griechenland mit 11,2%. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten weisen immer noch Malta (2,8%) und Deutschland (2,9%) aus. Da Eurostat harmonisierte Arbeitslosenquoten basierend auf Definitionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) berechnet, liegt die Quote für Deutschland deutlich unterhalb derjenigen, die die Bundesagentur für Arbeit (BA) veröffentlicht. So hat die Nürnberger Behörde für März und April eine Arbeitslosenquote von 5,7% gemeldet. Im Mai ist die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 5,5% gefallen.