Energiewende rückwärts

Kemi Badenoch kündigt Klimakonsens auf

Die britischen Konservativen kündigen den parteiübergreifenden Klimakonsens auf. Oppositionsführerin Kemi Badenoch zieht eine „billige und verlässliche“ Energieversorgung vor.

Kemi Badenoch kündigt Klimakonsens auf

Britische Konservative kündigen Klimakonsens auf

Badenoch fordert „billige und verlässliche“ Energieversorgung

hip London

Die Tories verabschieden sich unter der Führung von Kemi Badenoch von den Klimazielen des Landes, die seit vielen Jahren parteiübergreifend verfolgt wurden. „Wir wollen eine sauberere Umwelt für unsere Kinder, aber nicht indem wir das Land in den Bankrott treiben“, sagt die Oppositionsführerin. „Der Klimawandel ist real. Aber Labours Gesetze haben uns die Hände gebunden, uns mit Kosten beladen und nichts getan, um die weltweiten Emissionen zu reduzieren.“

Frühere konservative Regierungen hätten versucht, diese Klimagesetze zum Funktionieren zu bringen, damit aber keinen Erfolg gehabt. „Unter meiner Führung werden wir diese gescheiterten Ziele aufgeben. Unser Ziel ist Wachstum, billigere Energie und der Schutz der Naturlandschaften, die wir lieben.“

Klimaneutralität 2050 angestrebt

Der Climate Change Act von 2008 stammt noch aus der Feder von Ed Miliband, der in der amtierenden Regierung von Keir Starmer erneut Energieminister ist. Er sah vor, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 um vier Fünftel herunterzufahren. Die konservative Premierministerin Theresa Johnson schärfte 2019 nach. Sie schrieb für 2050 Klimaneutralität als gesetzliches Ziel fest. Alle großen Parteien stimmten damals zu.

Seitdem hat es in der öffentlichen Meinung große Verschiebungen gegeben. Dazu trug vor allem bei, dass die Kosten der Energiewende in den Vordergrund rücken. Nigel Farages Rechtspartei Reform UK sprach sich zuerst gegen die Klimaziele der Regierung aus. Sie seien für höhere Energierechnungen und die zunehmende Deindustrialisierung des Landes verantwortlich. Einer aktuellen Umfrage zufolge käme Reform UK auf eine beeindruckende Mehrheit im Unterhaus, sollten jetzt Parlamentswahlen stattfinden.

Badenoch hält Ziel für unerreichbar

Die Konservativen waren dagegen bislang große Verfechter des Klimaschutzes. Badenoch hält dagegen Net Zero 2050 für unerreichbar. Sie will die Förderung von Öl und Gas in der Nordsee vorantreiben. Das Klimaschutzgesetz habe Minister zu Entscheidungen gezwungen, „die die britische Bevölkerung ärmer machen, Arbeitsplätze zerstören und unsere Wirtschaft schwächen“, sagt sie.