Bulgarien wird Euro-Land Nummer 21
Bulgarien wird
Euro-Land Nummer 21
EU-Kommission sieht Kriterien erfüllt
fed Frankfurt
Bulgarien wird Anfang des nächsten Jahres das 21. Mitglied des Euro-Währungsraums. Unter den EU-Mitgliedern werden von 2026 an somit nur noch sechs Staaten eine andere Währung als den Euro haben, nämlich Rumänien, Schweden, Dänemark, Ungarn, Tschechien und Polen. Die EU-Kommission bestätigte am Mittwoch, dass Bulgarien mittlerweile die entscheidenden vier Kriterien für den Beitritt zur Eurozone erfülle. „Dank des Euro wird Bulgariens Wirtschaft stärker werden, mit mehr Handel mit Partnern im Euro-Währungsgebiet, ausländischen Direktinvestitionen, Zugang zu Finanzmitteln, hochwertigen Arbeitsplätzen und Realeinkommen“, zeigte sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen überzeugt und fügte an: „Herzlichen Glückwunsch, Bulgarien!“
Von Beginn nächsten Jahres an wird der Euro den bulgarischen Lew als Zahlungsmittel in Form von Banknoten und Münzen ersetzen. Zudem wird Sofia einen Vertreter in den Rat der Europäischen Zentralbank entsenden und somit aktiv die europäische Geldpolitik mitgestalten.
Immer noch recht hoch ist zwar die bulgarische Inflation. Sie lag zuletzt mit 2,8% fast doppelt so hoch wie in den Euro-Ländern mit der niedrigsten Teuerung, aber gerade noch im Rahmen der Kriterien (maximal 1,5% über den drei Staaten mit geringem Preisauftrieb). In die Bewertung der EU-Kommission eingegangen sind zusätzliche Faktoren, die für die wirtschaftliche Integration und Konvergenz von Bedeutung sind, etwa die Entwicklung der Zahlungsbilanz und die Integration der Güter-, Arbeits- und Finanzmärkte.
Seit Jahren an Euro gekoppelt
Nach der positiven Bewertung aus Brüssel müssen noch die Staats- und Regierungschefs den Beitritt absegnen. Das gilt freilich als Formsache. Im Juli werden dann die Finanzminister entscheiden, zu welchem Umrechnungskurs Lew in Euro gewechselt werden. Den Rest des Jahres kann Bulgarien dann für die technischen Vorbereitungen der Umstellung nutzen. Mit größeren Marktbewegungen ist nicht zu rechnen, da Bulgariens Währung bereits seit Jahren an den Euro gekoppelt ist.