Deutsche Kauflaune ist noch ungebrochen

GfK-Konsumklima gibt für September nur leicht nach - Gemischte Signale vom dem Arbeitsmarkt

Deutsche Kauflaune ist noch ungebrochen

arp Frankfurt – Die starke Abkühlung der heimischen Konjunktur lässt auch die deutschen Verbraucher nicht unberührt – schlägt sich bislang aber noch nicht in einem Rückgang der Konsumlaune nieder. Das ergibt die GfK-Konsumklimastudie für den August.So prognostiziert das größte deutsche Marktforschungsinstitut für das Konsumklima im Monat September einen Wert von 9,7 Punkten – unverändert zum Wert für den Monat August. Insgesamt zeichnet die Umfrage, die auf rund 2 000 Verbraucherinterviews beruht, aber ein gemischtes Bild. Negativschlagzeilen wirkenDie Binnenkonjunktur galt angesichts der seit Monaten andauernden Schwäche der stark exportabhängigen deutschen Industrie bislang als Stütze der heimischen Wirtschaft. Auch im zurückliegenden zweiten Quartal hat der private Konsum einen leicht positiven Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) geleistet, während die deutsche Wirtschaft insgesamt um 0,1 % schrumpfte und in die technische Rezession abzurutschen droht (vgl. BZ vom 28.8.). Die Negativschlagzeilen über die Abschwächung der deutschen Konjunktur lassen aber auch die deutschen Verbraucher nicht unberührt. So rutschte die vom GfK abgefragte Konjunkturerwartung im August um 8,3 Zähler auf jetzt -12 Zähler. Das ist der niedrigste Wert seit Januar 2013 – also inmitten der Eurokrise – wo der Indikator bei -12,5 Zählern lag. Wie stark das Vertrauen der Verbraucher in eine solide wirtschaftliche Entwicklung gelitten hat, zeigt auch der Vergleich mit dem Vorjahresmonat. Im August 2018 lag der Indikator für die Konjunkturerwartungen noch bei +18,6 Punkten.Der sorgenvolle Blick in die Zukunft schlägt gleichwohl noch nicht auf die Anschaffungsneigung der Verbraucher durch. Der entsprechende Unterindikator gewann 2,5 Punkte und liegt jetzt bei 48,8 Zählern. Das bezeichnet das Meinungsforschungsinstitut als ein Niveau, das “als überaus zufriedenstellend” gewertet werden kann.Ähnliches gilt, wenn auch mit leichten Abstrichen, für die Einkommenserwartung. Der entsprechende Unterindikator verliert zwar 0,7 Zähler und liegt jetzt bei 50,1 Punkten, stellt aber “sowohl mit der Entwicklung, als auch dem hohen Niveau seine überaus große Stabilität unter Beweis”, so das GfK. Beschäftigung entscheidendOb sich die Entwicklung auch in Zukunft fortschreibt und der private Konsum seine Rolle als Stütze der konjunkturellen Entwicklung weiterhin ausfüllen kann, hängt im Wesentlichen von der weiteren Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt ab. Hier zeichnen die vorliegenden Indikatoren ein uneinheitliches Bild. Der am Mittwoch veröffentlichte Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) gibt für August um einen Punkt auf jetzt 242 Zähler nach. Verglichen mit dem August des Vorjahres ergibt sich ein Rückgang um 10 Punkte. “Nach einer langen Phase des Wachstums gibt die Kräftenachfrage damit auf hohem Niveau weiter nach”, so die Bundesagentur für Arbeit (BA). Mit seinem aktuellen Wert signalisiere der BA-X aber insgesamt eine nach wie vor hohe Einstellungsbereitschaft der Unternehmen, heißt es seitens der BA.Deutlich pessimistischer gibt sich das Münchener Ifo-Institut. Dessen Beschäftigungsbarometer ist im August auf 98,1 Punkte gefallen, im Juli waren es noch 99,5 Zähler. Im Dienstleistungssektor sei das Barometer deutlich gefallen. Einen vergleichbar starken Rückgang habe es zuletzt im Dezember 2007 gegeben. Ifo-Experte Klaus Wohlrabe folgert, dass die Dienstleister als Beschäftigungsmotor nach und nach ausfallen würden und die Rezession in der Industrie sich mit Verzögerung jetzt auch bei den Dienstleistern niederschlage. Heute steht die Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichtes der BA für den Monat August an.