DIW gegen Soli-Abschaffung
Reuters Berlin – Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) stärkt Bundesfinanzminister Olaf Scholz den Rücken und hat sich gegen eine Komplettabschaffung des Soli ausgesprochen. Würde die schwarz-rote Koalition über die geplante Streichung für 90 % der Bürger hinausgehen, würde das fast nur Besserverdienern nutzen, warnte das DIW am Freitag in einer Studie. Deren Einkommen sei aber in den vergangenen Jahren weitaus stärker gewachsen als von Geringverdienern und der Mittelschicht. “Insgesamt spricht vieles dafür, Haushalte mit hohen und sehr hohen Einkommen nicht weiter bei der Einkommensteuer zu entlasten.” Der Soli bei Großverdienern sollte daher erhalten bleiben oder in den Einkommensteuertarif integriert werden. Beide dazu denkbaren Varianten würden den Steuersatz in der Spitze auf 44 beziehungsweise 45 % hieven – verglichen mit aktuell 42 %. Belastet würden durch solche Modelle laut DIW lediglich 4 % der Bevölkerung.