Emissionshandel

Emissionsrechte-Verkauf erzielt Rekord­einnahmen

Der Verkauf von CO2-Emissionsrechten hat im vergangenen Jahr mehr als 12 Mrd. Euro in die Staatskasse gespült. Auch im nächsten Jahr dürften die Einnahmen steigen, denn der Preis für Kohlendioxid legt zu.

Emissionsrechte-Verkauf erzielt Rekord­einnahmen

sp Berlin

Der Verkauf von Verschmutzungsrechten für CO2-Emissionen hat dem Bund im vergangenen Jahr rekordhohe 12,5 Mrd. Euro in die Kasse gespült, wie das Umweltbundesamt (UBA) am Mittwoch mitteilte. Allein die 2021 eingeführte CO2-Abgabe, die von Mineralölfirmen, Gaslieferanten und anderen Inverkehrbringern von Benzin, Diesel, Heizöl, Flüssig- und Erdgas entrichtet wird, brachte 7,2 Mrd. Euro ein. Die Einnahmen aus dem Europäischen Emissionshandel (EUETS), der seit 2005 Kraftwerke sowie andere große Industrieanlagen umfasst und seit 2012 auch die Emissionen des innereuropäischen Luftverkehrs einschließt, sprangen von 2,7 Mrd. Euro auf 5,3 Mrd. Euro, weil die vom EUETS erfassten Unternehmen bei Auktionen für Verschmutzungsrechte durchschnittlich 52,20 Euro pro Tonne CO2 bezahlen mussten, während es im Vorjahr noch 24,61 Euro waren. Bei der bislang letzten Auktion Mitte Dezember erzielten die europäischen Emissionszertifikate mit 82,25 Euro den höchsten Preis, der bislang bei einer deutschen Auktion erzielt wurde.

Im Rahmen des nationalen Emissionshandels wurden im vergangenen Jahr 287 Millionen Zertifikate zu einem Festpreis von 25 Euro pro Tonne CO2 verkauft, heißt es im UBA, wo auch die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) angesiedelt ist. Für das neue Jahr hat die DEHSt einen Planungsansatz von 290 Millionen Verschmutzungsrechten festgelegt, was mit dem seit dem 1. Januar geltenden Festpreis von 30 Euro je Tonne Einnahmen in der Größenordnung von 8,7 Mrd. Euro bedeuten würde. Bis 2025 soll der Preis für die Tonne CO2 im Rahmen des nationalen Emissionshandels schrittweise auf 55 Euro steigen.

Prognosen zu den Einnahmen aus dem Europäischen Emissionshandel im nächsten Jahr wagt die DEHSt nicht. Man rechne mit einem ähnlichen Niveau wie im vergangenen Jahr, heißt es auf Anfrage. Die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten für den CO2-Preis an den Futures-Märkten lag vor der jüngsten Preisrally bei rund 60 Euro je Tonne. Am Mittwoch notierte der Terminkontrakt auf European Union Allowances (EUA) in der Nähe von 85 Dollar je Tonne CO2. Seit Anfang des vergangenen Jahres hat sich der Preis fast verdreifacht.

Die Einnahmen aus dem Emissionshandel werden in den Energie- und Klimafonds (EKF) eingespeist, aus dem unter anderem Klimaschutzprojekte gefördert werden. Außerdem wurden für 2021 über den Fonds 4,7 Mrd. Euro für die Absenkung der EEG-Umlage verwendet, mit der die Ökostrom-Produktion gefördert wird.

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