EZB-Räte halten Zinssenkung im September für unnötig
EZB-Räte halten Lockerung im September für unnötig
mpi Frankfurt
Die EZB braucht nach Ansicht von EZB-Rat Olli Rehn keine Zinssenkung im September, um eine ungewollt zu niedrige Inflation im Euroraum zu verhindern. „Die Inflation befindet sich derzeit auf einem guten Niveau“, sagte der finnische Zentralbankpräsident der Nachrichtenagentur Bloomberg am Rande der Notenbankkonferenz in Jackson Hole. „Eine Senkung der Zinsen nur um ihrer selbst willen wäre nicht notwendig“, obwohl „die EZB natürlich die Risiken im Auge behalten muss“.
Eine Zinssenkung der EZB bei ihrer nächsten geldpolitischen Sitzung gilt inzwischen als so gut wie ausgeschlossen. Diese Einschätzung an den Finanzmärkten wurde in Jackson Hole auch von Äußerungen des lettischen Notenbankpräsidenten gestützt. „Wir haben gute Nachrichten gehört, wir haben schlechte Nachrichten gehört, aber keine ausreichend bedeutenden Nachrichten, die uns dazu veranlassen würden, unsere Vorgehensweise zu überdenken“, sagte Mārtiņš Kazāks. „Ich denke, wir sind immer noch in einer guten Position.“
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte nach dem Zinsentscheid im Juli angedeutet, dass eine Lockerung im September unwahrscheinlich ist. Diese Position hatte sie zuletzt nochmal bekräftigt, bei einer Rede beim Weltwirtschaftsforum in Genf. Dort deutete die oberste Währungshüterin der Eurozone an, dass sie im September mit keinen größeren Revisionen bei der Inflationsprognose wegen den US-Zöllen rechnet.