Genossen fordern Kurswechsel

BVR: Ausstieg darf nicht verschleppt werden

Genossen fordern Kurswechsel

ms Frankfurt – Inmitten der Diskussion über eine weitere Lockerung der EZB-Geldpolitik hat der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) das genaue Gegenteil gefordert: Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte sich 2016 auf einen Kurswechsel vorbereiten, heißt es in einer gestern veröffentlichten Analyse. “Der Ausstieg aus der Liquiditätsschwemme darf nicht verschleppt werden”, sagte BVR-Vorstand Andreas Martin.Zuletzt haben Spekulationen zugenommen, die EZB werde angesichts einer anhaltend niedrigen Inflation im Euroraum ihr Anleihekaufprogramm ausweiten. Aktuell hat es ein Volumen von 1,14 Bill. Euro. EZB-Präsident Mario Draghi und andere hatten solche Erwartungen befeuert.Der BVR argumentiert, die Wirtschaftslage habe sich deutlich gebessert und die Inflation werde nur vorübergehend so niedrig sein – wegen der gesunkenen Ölpreise. Die niedrigen Energiepreise erhöhten die Kaufkraft der privaten Haushalte im Euroraum sogar um rund 50 Mrd. Euro.”Ein geordneter Rückzug aus dem geldpolitischen Krisenmodus würde der Konjunktur nicht schaden, sondern das Wirtschaftsvertrauen eher noch stärken”, sagte Martin. Ein zu vorsichtiges Agieren der Geldpolitik verunsichere die Märkte. Dies habe die nervöse Reaktion der Aktienmärkte auf das Aufschieben der Zinsanhebung in den USA gezeigt.