IWF erwartet für Europa langsameres Wachstum

Handelskonflikte lasten auf der Wirtschaft

IWF erwartet für Europa langsameres Wachstum

det Washington – Die europäische Wirtschaft wird dieses Jahr so langsam wachsen wie zuletzt 2013. In seinem regionalen Konjunkturausblick für Europa bemängelt der Internationale Währungsfonds (IWF) vor allem die Schwäche im verarbeitenden Gewerbe und den Rückgang des Handelsvolumens. Erwartet wird für 2019 eine Wachstumsrate von 1,4 %. Gleichwohl prognostiziert der IWF für kommendes Jahr wieder eine Expansion des Welthandels und eine Zunahme der Wirtschaftsleistung um 1,8 %. 2018 war noch ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,3 % gemessen worden. In deutlich besserer Verfassung als die Industrienationen präsentieren sich demnach die europäischen Schwellenländer.Gedrückt wird das Wachstum vor allem von der Schwäche beim Maschinenbau und bei Transportgütern, schreibt der IWF. Die Entwicklung sei vor allem die Folge eines globalen Trends zu geringerer Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Gründe hierfür seien Ungewissheit über die Zukunft der Handelsbeziehungen und der daraus resultierende Vertrauensverlust bei Unternehmen.In mehreren Industrieländern haben sich insbesondere Anlageinvestitionen abgeschwächt. Einkaufsmanagerindizes deuten in der Industrie bereits auf Kontraktion hin, stellt der Bericht fest. Zwar expandiert der Dienstleistungssektor nach wie vor, allerdings mit geringerem Tempo und könnte auch von dem Abwärtstrend angesteckt werden. Als Lichtblick beschreibt der IWF lediglich den Privatkonsum, der trotz der schlechteren Konjunkturaussichten Resistenz bewiesen habe. Robuste ArbeitsmärkteGestützt werde der private Verbrauch demnach von den weiter starken Arbeitsmärkten, insbesondere Lohnsteigerungen und Arbeitslosenquoten, die auf oder sogar unter dem Vorkrisenniveau verharren. Auch die Arbeitsmärkte seien aber anfällig für einen Einbruch. Anlass zur Sorge gibt laut Währungsfonds insbesondere die schrumpfende Zahl offener Stellen im verarbeitenden Gewerbe.Weitere Risiken werden in der Handhabung des Brexits, wachsendem Protektionismus und geopolitischen Unsicherheiten gesehen. Notenbanken sollten daher an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten. Zudem müssten Strukturreformen umgesetzt werden und Politiker bereit sein, mit Ausgabenprogrammen einem möglichen Abschwung entgegenzuwirken.