Artikel-IV-Länderbericht

IWF senkt Prognose für Japan

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für Japan deutlich gesenkt. Statt um bisher 3,3 % wird das japanische Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr nur um 2,4 % zunehmen.

IWF senkt Prognose für Japan

mf Tokio

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für Japan deutlich gesenkt. Statt um bisher 3,3% wird das japanische Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr nur um 2,4% zunehmen. Jedoch soll es 2023 zu einem Nachholeffekt kommen: Diese Vorhersage wurde um 0,5 Punkte auf 2,3% angehoben. Dabei hatte der IWF im Rahmen des aktualisierten globalen Ausblicks im Januar die Schätzung für Japan noch um 0,1 Prozentpunkte nach oben korrigiert und seinen Schritt mit fiskalischen Extra-Anreizen begründet.

Doch nun argumentierten die IWF-Konjunkturforscher im Rahmen der jährlichen Artikel-IV-Konsultation mit erhöhten Unsicherheiten durch den Ukraine-Krieg. „Diese Eskalation birgt erhebliche Abwärtsrisiken durch Rohstoffpreise, finanzielle und handelspolitische Streuverluste, Unterbrechungen der Lieferketten und andere Faktoren“, sagte der IWF. Die Inlandsnachfrage werde sich aufgrund der höheren Rohstoffpreise wahrscheinlich abschwächen, während geopolitische Spannungen und eine unerwartet starke Verlangsamung des chinesischen Wachstums die Exporte gefährdeten. Darauf sollte die japanische Fiskalpolitik „rasch und flexibel“ reagieren. Für den Fall einer Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts empfahl der IWF die Planung von Notmaßnahmen.

Der IWF-Bericht bekräftigte zwar, dass sich die konjunkturelle Erholung der Wirtschaft von dem Pandemie-Einbruch im Vorjahr fortsetzen wird. Dabei verwies der IWF auf die starke fiskalische Unterstützung seitens der Regierung sowie die Fortschritte bei Covid-19-Impfstoffen. Aber die Korrektur der bisherigen Prognose erklärt der Fonds auch damit, dass die Wirtschaftsleistung im abgelaufenen Quartal ge­schrumpft sein dürfte. Eine längere Periode geldpolitischer Akkommodation sei erforderlich, sagten die IWF-Experten. Trotz aller Dynamik schätzt der Währungsfonds die Inflationsrate im Gesamtjahr 2022 jedoch nur auf 1,0%.

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