Jean-Luc Mélenchon
Der Linkspopulist Jean-Luc Mélenchon will aus den europäischen Verträgen austreten und das europäische Projekt neugründen. Die französische Bevölkerung soll per Referendum entscheiden, ob sie dem neuen Europa angehören oder austreten will. Den Binnenmarkt mit freiem Waren-, Kapital- und Personenverkehr will er abschaffen, beim Euro droht er mit dem Ausstieg. Freihandelsabkommen der EU mit Kanada und den USA lehnt er ab. Er verspricht, den Mindestlohn um 25 % zu erhöhen. Die Zahl befristeter Arbeitsverträge soll auf 10 % pro Unternehmen beschränkt werden. Die Arbeitszeit soll weiter Richtung 32 Stunden pro Woche reduziert werden. Mélenchon verteidigt die Trennung risikoreicher Bankaktivitäten vom Einlagengeschäft und will einen öffentlichen Banken-Pool gründen, der die Generalistenbanken umfassen und zinslose Kredite für Unternehmen sowie soziale und ökologische Kredite vergeben soll.Da Aktionäre zu viel Recht in Bezug auf die Unternehmensführung hätten, will Mélenchon Firmen, die wirtschaftliche Entlassungen vornehmen, verbieten, Dividenden zu zahlen. Dividenden, welche den Unternehmensgewinn übersteigen, sollen ebenfalls verboten werden.Die Wirtschaft will er mit einem 100 Mrd. Euro schweren Investitionsprogramm ankurbeln und die Gehälter der öffentlichen Angestellten erhöhen. Dadurch erhöhen sich die Ausgaben um 173 Mrd. Euro. Die Mehrwertsteuer für Grundbedarfsartikel (derzeit 7 %) soll verringert werden, dafür neue Einkommensteuerklassen eingeführt werden. Die höchste Stufe für Einkommen über 400 000 Euro brutto pro Jahr soll zu 90 % besteuert werden.Mélenchon plädiert für einen Energiewendeplan und Investitionen von 50 Mrd. Euro für die ökologische Dringlichkeit. Davon sollen 25 Mrd. Euro in die Entwicklung erneuerbarer Energien fließen.