An den Devisenmärkten haben die Anleger zur Wochenmitte nicht nur auf den Yen, der mit 154,74 Yen je Dollar abermals ein 34-Jahres-Tief markierte, sondern auch auf das britische Pfund geblickt. Pfund Sterling kletterte gegenüber dem Euro auf den höchsten Stand seit einem Monat. Zeitweise mussten für einen Euro nur noch 85,22 Pence bezahlt werden. Der Grund waren die neuesten Inflationsdaten aus dem Vereinigten Königreich. Danach ist die Teuerung in Großbritannien im vergangenen Monat auf den tiefsten Stand seit zweieinhalb Jahren gefallen. Sie sinkt aber langsamer, als am Markt erwartet wurde. Die Verbraucherpreise stiegen im März um 3,2% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit ist die Teuerungsrate zwar niedriger als im Februar, als noch 3,4% ermittelt wurden. Von Reuters befragte Volkswirte hatten aber einen stärkeren Rückgang auf 3,1% in Aussicht gestellt.

Die Inflationsdaten wurden am Markt dahingehend interpretiert, dass eine geringere geldpolitische Lockerung seitens der Bank von England erforderlich sein könnte. Abends war das Pfund dann bei 85,46 Pence je Euro und damit praktisch auf dem Wert des Vortages. Auch gegenüber dem Dollar legte Sterling zu und war im späten Handel mit 1,2445 Dollar rund 0,2% höher als tags zuvor.

Gut aufgenommene Quartalsbilanzen einiger Firmen hievten die europäischen Aktienmärkte im Verlauf des Handels etwas deutlicher ins Plus. Später waren aber einige Gewinnmitnahmen auf Gesamtmarktebene zu beobachten, was Dax und Euro Stoxx 50 Index wieder von den Hochs abbröckeln ließen. Der Dax beendete den Handel bei 17.770 Zählern praktisch auf dem Niveau des Vortages. Der Euro Stoxx 50 Index schloss bei 4.914 Punkten mit 0,1% im Minus. Positiv aufgenommen wurden die Zahlen von Adidas, deren Aktie um 8,6% nach oben preschte. Die vorläufigen Zahlen des Sportartikelherstellers seien besser als erwartet ausgefallen, hieß es am Markt.