Lagarde befürwortet gemeinsame europäische Börse
Lagarde befürwortet gemeinsame europäische Börse
Lagarde befürwortet
gemeinsame europäische Börse
Konsolidierung würde Wirtschaftswachstum befördern
mpi/dpa-afx Frankfurt
EZB-Präsidentin Christine Lagarde stellt sich an die Seite von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Die oberste Notenbankerin der Eurozone befürwortet den Vorschlag des Bundeskanzlers, eine gemeinsame europäische Börse zu schaffen. „Wenn wir es mit Fortschritten ernst meinen, müssen wir die Bankenunion vollenden und dieselbe Logik – und zwar schneller – auf die Kapitalmärkte anwenden: ein einheitliches Regelwerk, eine gemeinsame Aufsichtsbehörde und eine Konsolidierung der Börsen“, sagte Lagarde am Mittwoch in ihrer Keynote bei der Veranstaltung „Frankfurt Finance & Future“.
Eine Konsolidierung der Börsen würde laut der EZB-Präsidentin das Wirtschaftswachstum Europas stärken. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sieht bei dem Vorhaben indes die Deutsche Börse in einer Führungsrolle. Dem Unternehmen käme „eine herausragende Bedeutung zu“, sagte Rhein auf der Veranstaltung. Merz hatte vergangene Woche in einer Regierungserklärung eine europäische Börse gefordert, um einen breiteren und tieferen Kapitalmarkt zu schaffen. So könnten sich Unternehmen in Europa „besser und vor allem schneller“ finanzieren.
Vor Lagarde hatte sich bereits unter anderem Bundesbankpräsident Joachim Nagel wohlwollend über die Initiative des Kanzlers geäußert. Nagel begrüßt, dass es nun eine größere politische Diskussion über das Thema gibt.
Streit ums Lieferkettengesetz
Beim Lieferkettengesetz gibt es diese Debatten schon länger. Ein umstrittener Kompromiss zur Abschwächung des EU-Lieferkettengesetzes ist nun vorerst geplatzt. Eine knappe Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Mittwoch dafür, keine finalen Verhandlungen mit den EU-Staaten aufzunehmen. Damit muss das Parlament im November erneut über den Inhalt des Vorhabens abstimmen. Es könnte in den entscheidenden Verhandlungen mit den EU-Staaten für strengere oder schwächere Regeln eintreten.
Positivere Nachrichten für Unternehmen gab es aus Berlin. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil stellte auf dem Gewerkschaftskongress der IG BCE die Finanzierung eines staatlich subventionierten Industriestrompreises in Aussicht und forderte weitere Erleichterungen beim europäischen Emissionshandel.