Quantitative Easing verbilligt Schuldenaufnahme
Quantitative Easing verbilligt Schuldenaufnahme
Quantitative Easing verbilligt Schuldenaufnahme
hip London
Quantitative Easing hat in Großbritannien die Kosten der öffentlichen Neuverschuldung um 50 Mrd. bis 125 Mrd. Pfund gesenkt. Zu diesem Schluss kommt die Bank of England im Quartalsbericht ihres Anleihenkaufprogramms. Bislang sei erst etwa die Hälfte dieses Vorteils realisiert worden, da Großbritannien während QE Staatsanleihen (Gilts) mit langen Laufzeiten platziert habe. Ohne QE hätte man viele ausstehende Gilts mit einem höheren Kupon ausstatten müssen.
Es ist ein erstaunliches Statement, hatte die Notenbank doch bislang stets betont, dass die Anleihenkäufe aus rein geldpolitischen Motiven getätigt worden seien. Doch wurde die Bank of England zuletzt Ziel heftiger Attacken von Richard Tice, des stellvertretenden Führers der Rechtspartei Reform UK. Er empört sich über die vom Steuerzahler zu tragenden Verluste aus den Verkäufen (Quantitative Tightening), mit denen der seit der Finanzkrise zusammengekaufte Anleihenberg wieder abgetragen werden soll.
Gegenposition zu Veräußerungsverlusten
Die niedrigeren Gilt-Emissionskosten bilden nun die Gegenposition zu den erwarteten Verlusten aus dem Anleihenkaufprogramm, die sich über die gesamte Laufzeit hinweg auf 120 Mrd. Pfund summieren dürften. Möglich wäre demnach sowohl ein Plus von 5 Mrd. Pfund für die Staatskasse als auch ein Verlust von 70 Mrd. Pfund. Grundlage der Schätzungen der Bank of England sind die Marktzinsen von Ende September.
