Inflation

Rückgang der Erzeugerpreise in Deutschland beschleunigt sich

Die Erzeugerpreise sinken abermals stärker als noch im Vormonat. Die Entwicklungen im Nahen Osten könnten diesem Trend jedoch demnächst ein jähes Ende setzen.

Rückgang der Erzeugerpreise in Deutschland beschleunigt sich

Rückgang der Erzeugerpreise beschleunigt sich

mpi Frankfurt

Den dritten Monat in Folge sinken die Erzeugerpreise in Deutschland. Niedrigere Energiekosten haben wesentlich zu dieser Entwicklung beigetragen. Die Preise auf Herstellerebene sind im Mai im Jahresvergleich um 1,2% gefallen, wie das Statistische Bundesamt (Deststatis) am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Damit ist der Rückgang größer ausgefallen als in den beiden Vormonaten, als die Erzeugerpreise um 0,2 bzw. 0,9% nachgaben.

Die Erzeugerpreise sind ein Frühindikator für die Entwicklung der Verbraucherpreise, anhand derer die EZB ihre Geldpolitik ausrichtet. Unternehmen geben veränderte Produktionskosten in der Regel zeitverzögert mindestens teilweise an ihre Kunden weiter. Bereits seit längerem ist die Inflation für Waren in Deutschland und in der gesamten Eurozone gedämpft. Die Dienstleistungsinflation ist dagegen wegen höherer Lohnkosten erhöht und unter genauer Beobachtung der Notenbank.

Der gestiegene Ölpreis in Folge des Krieges im Nahen Osten könnte nun jedoch zu einer wieder höheren Inflation für Waren führen. Vor allem dann, wenn der Konflikt länger andauern sollte und der Iran die für den Öl- und Gastransport wichtige Straße von Hormus für den Schiffsverkehr blockieren sollte. In den Destatis-Daten sind die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten noch nicht enthalten.