Standardsetzer ISSB vertraut auf Druck der Märkte
ISSB vertraut auf Druck der Märkte
Standardsetzer für nachhaltige Berichterstattung rechnet mit globaler Umsetzung
ms/fed Frankfurt
Der International Sustainability Standards Board (ISSB) sieht Fortschritte in seinem Bemühen, weltweit akzeptierte Standards für die nachhaltige Berichterstattung von Unternehmen zu etablieren. "Politisch kommt diese wichtige Aufgabe planmäßig voran", erklärt Erkki Liikanen, Vorsitzender des Kuratoriums der IFRS Foundation, im Interview der Börsen-Zeitung. Liikanen verweist darauf, dass die Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO) ihre Mitglieder aufgefordert hat, die ISSB-Standards zu übernehmen und anzuwenden. Dabei hat der ehemalige Finanzminister, Notenbankchef und EU-Kommissar keine Sorge, dass die Standards weltweit sehr unterschiedlich umgesetzt werden könnten. Denn Liikanen erwartet, dass die Investoren auf einheitliche Standards dringen. "Bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung üben die Märkte den Druck aus."
In den Verhandlungen des ISSB mit den europäischen Standardsetzern (EFRAG) sei es gelungen, "ein hohes Maß an Übereinstimmung zwischen unseren jeweiligen Klimaanforderungen" zu erreichen. Dadurch könnte eine doppelte Berichterstattung vermieden werden. Noch müssten zwar Details ausgearbeitet werden, aber er gehe davon aus, sagt Liikanen, dass Unternehmen eine Navigationshilfe erhalten werden, um dieselben Daten im Rahmen der ISSB und der europäischen Normen zu melden. "Dies wird die Interoperabilität der Standards sicherstellen."
Der IFRS-Kuratoriumsvorsitzende betont, dass bei der Einführung der Standards das Thema Verhältnismäßigkeit eine große Rolle spiele. Die Standardsetzer beschäftigten sich intensiv mit der Einbeziehung kleiner und mittlerer Unternehmen, da die Standards integrativ sein sollten.
Zum Interview: "Es wird den Druck der Märkte geben"
Interview Seite 11