US-Teuerung legt wieder kräftiger zu
det Washington – Die US-Verbraucherpreise zogen im August wieder stärker an und haben zum ersten Mal seit Februar die Markterwartungen leicht übertroffen. Wie das Arbeitsministerium meldete, verteuerten sich Konsumgüter saisonbereinigt um 0,4 % im Monatsvergleich und gegenüber August 2016 um 1,9 %. Volkswirte hatten im Monatsvergleich ein Plus von 0,3 % vorausgesagt. Ohne Berücksichtigung der schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise lag die Monatsrate bei 0,2 %. Im Jahresvergleich betrug die Kernrate den vierten Monat in Folge 1,7 %.Der Teilindex für Energie, bei dem schon teilweise die Folgen von Hurrikan “Harvey” berücksichtigt wurden, kletterte um 2,8 %, das ist der stärkste Anstieg seit Januar. Benzin verteuerte sich um 6,3 %. Die Lebensmittelpreise stiegen um 0,1 %. Der größte Beitrag zum Anstieg der Kernrate kam von den steigenden Wohnkosten. Teurer als zuvor waren auch Krankenversorgung, Autoversicherung und Freizeitaktivitäten.Obwohl sich die Jahresgesamtrate nun wieder dem Inflationsziel der US-Notenbank genähert hat, gehen Analysten nicht davon aus, dass sich an den Plänen der Fed für die Sitzung in der kommenden Woche etwas ändern wird. Es wird nach wie vor erwartet, dass frühestens im Dezember die nächste Leitzinserhöhung beschlossen wird.Das Arbeitsministerium meldete außerdem einen überraschenden Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosengeld. Diese gaben vorige Woche um 14 000 auf 284 000 nach. Erwartet wurde dagegen ein Anstieg auf knapp über 300 000. Bei den Erstanträgen erwarten Experten in den kommenden Wochen hohe Volatilität als Folge der beiden Tropenstürme “Harvey” und “Irma”. Nachdem allein in Texas die Zahl der Anträge unmittelbar nach dem Hurrikan um 50 000 geklettert war, gaben diese vergangene Woche wieder um 12 000 nach. Dies wird als mögliches Zeichen dafür gewertet, dass die schlimmsten Folgen für den Arbeitsmarkt dort schon überstanden sein könnten.