US-Konjunktur

US-Wirtschaft im Jahresendspurt

Der Konjunkturaufschwung in den USA wird in den letzten Monaten des Jahres weiter an Dynamik gewinnen und sich auch im neuen Jahr fortsetzen, glaubt das Forschungsinstitut Conference Board. Dessen Index der Frühindikatoren hat im Oktober kräftig zugelegt.

US-Wirtschaft im Jahresendspurt

det Washington

Der Konjunkturaufschwung in den USA hat sich im Oktober wieder beschleunigt. Der Index der Frühindikatoren des Forschungsinstituts Conference Board kletterte um 0,9% und signalisierte zugleich, dass auch in den kommenden Monaten mit kräftigem Wachstum zu rechnen ist. Im September war der Sammelindex um 0,1% und im August um 0,7% gestiegen.

Abgesehen von der nach wie vor gedämpften Verbraucherstimmung und der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit legten die übrigen acht Unterindikatoren teilweise kräftig zu. „Die Frühindikatoren deuten darauf hin, dass die Expansion sich bis ins Jahr 2022 fortsetzen wird und während der letzten Monate des laufenden Jahres sogar weiter an Schwung gewinnen könnte“, sagte Conference-Board-Ökonom Ataman Ozyildirim. Für Gegenwind sorgen lediglich die steigenden Preise und Störungen in den globalen Lieferketten, stellt der Volkswirt fest. Für 2021 rechnet das Institut mit einer Wachstumsrate von 5,0% und erwartet, dass diese im ersten Quartal des neuen Jahres bei annualisierten 2,6% liegen wird.

Auch der US-Arbeitsmarkt präsentiert sich weiter in robuster Verfassung. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) berichtete, sank die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosengeld vergangene Woche auf den tiefsten Stand seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie. Die Erstanträge gaben um 1000 auf 268000 nach, welches der niedrigste Wert seit der zweiten Märzwoche des Vorjahres ist. Ermutigend ist auch die Entwicklung der fortdauernden Anträge, die um 129000 auf 2,08 Millionen sanken. Im Januar hatte die Zahl noch bei über 5 Millionen gelegen. Notenbankchef Jerome Powell hat wiederholt auf die kräftige Erholung am Arbeitsmarkt hingewiesen, will aber erreichen, dass die Erwerbslosenquote, die im Oktober 4,6% betrug, auf das Vorkrisenniveau von 3,5% zurückgeht. Erst dann spricht die Federal Reserve von Vollbeschäftigung, an deren Erreichen Zinsschritte geknüpft sind.

Positive Signale kommen auch aus der Industrie. Der Index der Federal Reserve Bank von Philadelphia für das verarbeitende Gewerbe schoss im November um 15 Zähler auf 39 Punkte nach oben und deutet auf eine kräftige Expansion in der Region hin. Erwartet hatten Bankvolkswirte hingegen einen leichten Rückgang. Zunahmen wurden sowohl bei Neuaufträgen als auch der Beschäftigung gemessen. Auch stellte der Fed-Ableger fest, dass der Inflationsdruck weiter zugenommen hat. So erreichte der Preisindex den höchsten Stand seit 1974.