Folgen des Klimawandels

Wassermangel gefährdet Finanzstabilität und Wirtschaftswachstum

Wasserknappheit reduziert die Solvenz von einem beträchtlichen Teil der Unternehmen im Euroraum. Zu diesem Schluss kommen mehrere Wissenschaftler in einem gemeinsamen Aufsatz.

Wassermangel gefährdet Finanzstabilität und Wirtschaftswachstum

Wassermangel bedroht Finanzstabilität

mpi Frankfurt

Wasserknappheit in Europa wird zu einem Risiko für die Finanzstabilität, könnte den Inflationsdruck verstärken und das Wirtschaftswachstum deutlich reduzieren. Zu diesem Schluss kommen mehrere Wissenschaftler in einem Beitrag für den Blog der EZB.

Die Forscher werteten die Daten von 2.500 Banken im Euroraum aus, die Darlehen an Unternehmen aus dem Nicht-Finanzsektor vergeben haben. 34% der Summe und damit 1,3 Bill. Euro haben die Kreditinstitute an Firmen verliehen, die in Sektoren tätig sind, die derzeit „einem hohen Wasserknappheitsrisiko ausgesetzt sind“. Dieses Risiko kann zu Produktionsausfällen und einer geringeren Produktivität führen, was wiederum die Solvenz der Unternehmen senkt.

Die Analyse der Autoren zeigt auch die enormen potenziellen wirtschaftlichen Schäden durch den Klimawandel. Alleine die Oberflächenwasserknappheit bedroht nach ihren Berechnungen 15% der Wirtschaftsleistung im Euroraum. Betroffen ist dabei nicht nur der Süden Europas, wie etwa der Blick auf die Landwirtschaft zeigt. In Finnland, dessen Landwirtschaft am wenigsten betroffen ist, gefährdet der Wassermangel 12% der Produktion.

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