Schufa

Datenschutz hat einen Preis

Wie weit die Befugnisse der Schufa reichen sollten, hängt auch von ethischen Vorstellungen ab. Ein Verfahren am Europäischen Gerichtshof zeigt: Datenschützer stellen das Prinzip der Autonomie obenan. Das hat einen Preis.

Datenschutz hat einen Preis

jsc

Darf eine Auskunftei die Bonität von Privatpersonen auch ohne deren Zustimmung schätzen, damit der Kreditmarkt zum Wohle aller möglichst gut funktioniert? Oder müssen Daten­firmen wie die Schufa die Personen immer einbinden und sparsam mit Daten umgehen, damit die betroffenen Menschen die Kontrolle behalten und nicht vom Kreditmarkt abgeschnitten werden? Die Antwort hängt auch von ethischen Prinzipien ab: Wer eine Abwägung nach utilitaristischem Kalkül befürwortet, wird vor allem eine effiziente Bonitätsschätzung fordern. Denn je besser das Scoring, desto weniger Kreditausfälle, desto höher der Gesamtnutzen. Wer hingegen die Achtung von Autonomie betont, wird argwöhnisch auf das Verdikt der Statistik blicken und den Betroffenen weitreichende Rechte wünschen. Diese Haltung deutet sich zum Score-Verfahren und der Datenspeicherung der Schufa am Europäischen Gerichtshof in Luxemburg an. Kein Wunder, denn die Idee von Datenschutz gibt dem Prinzip der Autonomie viel Gewicht. Das mag richtig sein, hat aber einen Preis.

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