KommentarFlughafenbetreiber

Fraports Zukunft ist buchstäblich in Stein gemeißelt

Fraport profitiert derzeit von einem starken Auslandsgeschäft, während es in Frankfurt nur langsam vorangeht. 2026 wird das neue Terminal eröffnet, dann spätestens sollte das Geschäft im Heimatmarkt wieder besser laufen.

Fraports Zukunft ist buchstäblich in Stein gemeißelt

Von Lisa Schmelzer, Frankfurt

Fraport

Zukunft in Stein
gemeißelt

Von Lisa Schmelzer

Dass Fraport im ersten Quartal in die roten Zahlen gerutscht ist, ist keine große Sache. Das passiert schnell, wenn die Osterfeiertage im April liegen und sich Reiseströme dadurch zeitlich verschieben. Gewichtiger für die wirtschaftliche Erholung des Flughafenbetreibers ist die ganzjährige Entwicklung der Passagierzahlen seit der Pandemie – und da geht es zumindest in Deutschland und am wichtigsten Fraport-Standort in Frankfurt nur in Trippelschritten voran. Grund dafür sind nach Ansicht der Luftfahrtbranche die hohen Standortkosten. Diese haben beispielsweise dafür gesorgt, dass Low-Cost-Carrier mittlerweile einen Bogen um Deutschland machen. Das sorgt nicht nur für sinkende Reisendenzahlen, sondern auch für steigende Flugpreise, weil die Wettbewerbsintensität abnimmt.

Fraport hilft es, dass der Konzern ein starkes Standbein im Ausland hat. Flughafenbeteiligungen wie in Antalya haben sich schnell von der Pandemie erholt und liefern verlässlich gute Ergebnisse ab. Damit lässt sich die Delle in Deutschland derzeit ausgleichen. Problematisch ist allerdings, dass ein Blick auf die mittelfristige Zukunft aktuell kaum möglich ist. Noch ist nicht absehbar, was eine Senkung der Luftverkehrsteuer, über die die neue Bundesregierung nachdenkt, bewirkt. Welche Folgen für die Reiselust haben die aktuellen konjunkturellen Schwierigkeiten in Deutschland und anderswo? Und was bedeutet der Kurs von US-Präsident Donald Trump für das wichtige Transatlantikgeschäft des größten Fraport-Kunden Lufthansa? Und für das Geschäft an den US-Flughäfen, an denen Fraport engagiert ist?

Kapazitäten steigen deutlich

Angesichts so vieler unbeantworteter Fragen passt es nicht richtig in die Landschaft, dass die Zukunft der Fraport im wahrsten Sinne des Wortes in Stein gemeißelt ist. Denn 2026 eröffnet das dritte Terminal in Frankfurt, was die Kapazitäten in die Höhe treibt. Noch kann das Management das Überangebot durch die Sanierung von Terminal 2 ausgleichen, doch mittelfristig muss das Geschäft wieder richtig anspringen, sonst könnte sich nachträglich die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Milliarden-Investition stellen.

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