Verbraucherpreise

Inflation in den USA: Nur Banken freut die „Horrorshow“

Den meisten Aktionären ist aufgrund der neuen US-Inflationsdaten der Schrecken in die Glieder gefahren. Aber nicht allen.

Inflation in den USA: Nur Banken freut die „Horrorshow“

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Als „Horrorshow“ bezeichnet Nord/LB-Analyst Bernd Krampen die Inflationsdaten aus den USA. Das ist etwas sehr reißerisch, zum Schaudern sind die Zahlen aber allemal: Auf 6,6% ist die Kerninflationsrate nach offiziellen Angaben gestiegen. Dies zeigt, dass der Preisdruck jenseits der besonders stark verteuerten Energie und Lebensmittel nicht etwa wie erhofft abebbt, sondern wieder anzieht. Insgesamt übersteigt der Verbraucherpreisindex mit 8,2% das Notenbankziel von mittelfristig 2% um das Vierfache. Das gruselt auch die Federal Reserve. Die hartnäckig viel zu hohe Inflation erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Leitzinsen auf absehbare Zeit weiter kräftig anheben wird – und eine Rezession riskiert. Den Anlegern ist jedenfalls der Schrecken in die Glieder gefahren, denn der Dax sackte unmittelbar nach Veröffentlichung der Daten deutlich ins Minus. Nur die Aktionäre der hiesigen Banken frohlocken: Die Zinserträge des über Jahre von Null- und Negativzinsen gebeutelten Finanzsektors dürften auf absehbare Zeit weiter kräftig steigen.