Schwankender Solitär
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Die R+V Versicherung hat sich 2021 erneut sehr gut am Markt behauptet. Im Neugeschäft bleiben die Marktanteile in fast allen Sparten praktisch konstant, in der Krankenversicherung wuchsen die Wiesbadener sogar mehr als drei Mal so stark wie der Wettbewerb. Im laufenden Jahr zog das Beitragswachstum sogar noch an – trotz Ukraine-Krieg. Erneut irritiert hat allerdings das IFRS-Ergebnis. Rauschte es vor zwei Jahren im Vergleich zu 2019 um mehr als zwei Drittel nach unten, so hat es sich 2021 mehr als verdreifacht. Für diese übergroße Volatilität sorgen die Zugehörigkeit zu einem Bankkonzern (DZ Bank) und der daraus folgende Zwang, IFRS 9 mit der Marktwertbetrachtung der Assets anzuwenden. Da das Pendant auf der Passivseite, die Bewertung von Versicherungsverträgen nach IFRS 17, erst 2023 angewendet werden muss, schlagen die in den vergangenen Jahren hoch volatilen Kapitalmärkte voll auf das Ergebnis durch. Damit ist die R+V zu einem schwankenden Solitär in der deutschen Assekuranz geworden – zumindest bis zum kommenden Jahr.