Was sich derzeit bei der italienischen Versicherung Generali abspielt, ist selbst für Insider nur schwer nachvollziehbar. Trotz üppiger Dividenden, solider Ergebnisse und sehr positiver Entwicklung des Aktienkurses macht eine Gruppe von Aktionären mobil gegen CEO Philippe Donnet und dessen Geschäftspolitik. Es sind jedoch keine obskuren Hedgefonds, die für Unruhe sorgen, sondern gestandene und erfolgreiche Unternehmer wie der greise Leonardo Del Vecchio und der unwesentlich jüngere Francesco Gaetano Caltagirone. Warum sie den Konflikt mit Großaktionär Mediobanca, an dem sie auch Beteiligungen halten, so eskalieren lassen, ist unklar. Einig sind sie sich darin, dass Donnet gehen und die Versicherung durch einen großen Deal einen Sprung nach vorn machen soll. Doch einen guten Dienst erweisen sie Generali mit dieser kompromisslosen Vorgehensweise nicht. Ginge es ihnen um die Klärung inhaltlicher Differenzen, wären sie offen für einen Dialog mit Mediobanca und mit dem CEO. Doch ist das offenbar nicht ihr Anliegen. Was bleibt, ist Rätselraten.