Geplante Erhöhung

Mindestlohn-Debatte nimmt Fahrt auf

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) verteidigt die von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zum 1. Oktober geplante Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde. Bei der Einführung 2015 sei man zu niedrig eingestiegen, sagt...

Mindestlohn-Debatte nimmt Fahrt auf

ast Frankfurt

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) verteidigt die von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zum 1. Oktober geplante Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde. Bei der Einführung 2015 sei man zu niedrig eingestiegen, sagt DGB-Vorstand Stefan Körzell im Interview der Börsen-Zeitung. Das einmalig zu korrigieren hält er für „gerechtfertigt – und es ist auch finanzierbar“. Außerdem hätten sich die Gewerkschaften zu Beginn der Pandemie mit Lohnforderungen zurückgehalten.

Kritik von Wirtschaftsverbänden und Ökonomen, die Ampel-Koalition untergrabe die unabhängige Mindestlohnkommission, wies Körzell, selbst Mitglied der Kommission, zurück: Es handele sich „um einen minimalinvasiven Eingriff in das Mindestlohngesetz“. Die Arbeitgeber kritisieren eine Unterhöhlung der Tarifautonomie und drohen mit verfassungsrechtlichen Klagen.

An Fahrt gewinnt die Debatte auch durch den Mindestlohnbericht des gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Demnach liegt Deutschland im europäischen Trend: Viele EU-Länder haben die Mindestlöhne zu Jahresbeginn erhöht.

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