Konjunktur

US-Arbeitsmarkt erholt sich nur etwas

Die Zahl der Arbeitslosen in den USA geht weiter zurück. Doch nach wie vor sind mehr Menschen ohne Job als vor Beginn der Corona-Pandemie.

US-Arbeitsmarkt erholt sich nur etwas

Der Arbeitsmarkt in den USA erholt sich weiter, aber langsamer als erhofft. Die Gesamtbeschäftigung außerhalb der Landwirtschaft stieg im Dezember um 199.000 im Vergleich zum November, und die Arbeitslosenquote sank auf 3,9%, wie das US-Büro für Arbeitsstatistik am Freitag mitteilte. Experten waren in ihrem Prognosen zwar nur von einem Rückgang der Arbeitslosenquote von 4,2 auf 4,1% ausgegangen, allerdings sind weniger neue Stellen entstanden als Beobachter gehofft hatten. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 483.000 auf 6,3 Millionen. Damit sind nach wie vor mehr Menschen in den USA ohne Job als vor Beginn der Corona-Pandemie. Im Februar 2020 waren 5,7 Millionen Amerikaner arbeitslos gemeldet.

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes kann sich auch auf den Zeitpunkt auswirken, zu dem die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) beschließt, den Referenzzinssatz anzuheben. Unter dem Druck, die überhitzte Inflation einzudämmen, stellten die politischen Entscheidungsträger auf ihrer Sitzung im Dezember fest, dass es gerechtfertigt sein könnte, diesen Satz „früher oder schneller als von den Teilnehmern erwartet“ zu erhöhen. Die vorgelegten Zahlen dürften der Fed nicht gefallen, sagte Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank. „Das Tempo des Stellenaufbaus sollte ein schnelleres sein.” Gleichzeitig steige durch die höheren Gehälter die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale.

Die enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten machen Anleger nervös. Sie trennten sich am Freitag unter anderem von US-Staatsanleihen und trieben die Rendite der zehnjährigen Titel auf ein Neuneinhalb-Monats-Hoch von plus 1,762%. Dem konnten sich ihre deutschen Pendants nicht entziehen, die mit minus 0,043% knapp unter ihrem Zweieinhalb-Jahres-Hoch vom Donnerstag rentierten. Am Aktienmarkt nahm der Verkaufsdruck zu. Dax und EuroStoxx50 bauten ihre Verluste nach Bekanntgabe des Arbeitsmarktberichts aus und büßten jeweils ein knappes Prozent auf 15.900 beziehungsweise 4290 Punkte ein.

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