Björn Jesch wird Chief Product Officer bei Allianz Global Investors
Jesch wird Chief Product Officer bei AllianzGI
wbr Frankfurt
Nach seinem überraschenden Abschied von der DWS im November 2024 steht nun fest, wohin es Björn Jesch zieht: Ab dem 1. September 2025 übernimmt er die neu geschaffene Rolle des Chief Product Officer (CPO) bei Allianz Global Investors (AllianzGI). Er wird den Bereich Product Solutions & Marketing leiten, dem Executive Committee angehören und direkt an CEO Tobias Pross berichten. Die Berufung gilt als strategisches Signal: AllianzGI will Produktangebot und Marktpositionierung noch stärker an den Kundenbedürfnissen ausrichten. Jesch soll an der Schnittstelle von Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb Synergien heben – ein Feld, auf dem er über viel Erfahrung verfügt.
Karriere im Devisenhandel
Seine Karriere in der Finanzbranche begann Jesch 1994 im Devisenhandel. Ab 2002 übernahm er Führungsfunktionen bei der Deutschen Bank, darunter als Chief Investment Officer und Leiter Portfoliomanagement im Private Wealth Management. Nach einem Abstecher zur Citibank kehrte er 2006 zur Deutschen Bank zurück und leitete dort den Bereich Investment Solutions in verschiedenen Rollen.
Union Investment verpflichtete ihn 2012 als CIO und Head of Portfolio Management, bevor er 2018 zur Credit Suisse wechselte. Seinen bislang sichtbarsten Auftritt hatte Jesch bei der DWS Group, die ihn 2020 als Global Head Multi Asset & Solutions holte. Es folgten Positionen als CIO EMEA, CEO der DWS Schweiz und ab Ende 2022 als Global CIO. Im November 2024 verließ er das Unternehmen mit sofortiger Wirkung „im besten gegenseitigen Einvernehmen“. Die DWS strukturierte parallel ihre Investmentorganisation neu, Vincenzo Vedda wurde zum neuen Global CIO ernannt.
Tiefgreifende Veränderungen im Asset Management
Jeschs Wechsel fällt in eine Phase tiefgreifender Veränderungen im Asset Management: Digitalisierung, steigender Regulierungsdruck und die Konvergenz von Public und Private Markets fordern neue Strukturen.
Fachlich gilt Jesch als analytischer Kopf mit klaren Prinzipien: Risikobudgets steuern, Korrelationen beachten, Liquidität sichern – und Produkte so gestalten, dass sie in unterschiedlichen Marktumfeldern bestehen. Früh warnte er vor dem Fomo-Phänomen. Beim Thema KI bleibt er pragmatisch: Kapitalmärkte seien eine menschliche Domäne.