Hedgefondsmanager unter Druck

Dan Loeb steht Ärger mit Aktivisten ins Haus

Dan Loeb ist einer der bekanntesten Shareholder-Aktivisten. Doch nun machen dem Hedgefondsmanager seinesgleichen zu schaffen.

Dan Loeb steht Ärger mit Aktivisten ins Haus

Normalerweise ist es Daniel „Dan“ Loeb, der anderen gepfefferte Briefe schreibt. Der Hedgefondsmanager schreckt dabei auch vor den Chefs mächtiger Konzerne wie Nestlé oder Sony nicht zurück. Nun ist er selbst ins Visier von Shareholder-Aktivisten geraten. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung der in London notierten Third Point Investors Ltd. am Donnerstag steht Ärger ins Haus, obwohl sie auf der Kanalinsel Guernsey stattfindet.

Dan Loeb steht Ärger mit Aktivisten ins Haus

hip London

Ursprünglich handelte es sich bei dem Vehikel um einen „Zubringer“ oder Feeder, der Anlegern Zugang zu Loebs Hedgefonds Third Point bieten sollte, ohne dass ihnen dabei eine Mindestanlagesumme im Weg steht. Doch nun will Loeb damit den Rückversicherer Malibu Re in einem Reverse Takeover übernehmen. Hinter dem Eigentümer Malibu Holdings steht Third Point Opportunities, ein weiteres Vehikel Loebs.

Der US-Markt für Annuitäten lockt ihn. Doch eine Investorengruppe um Asset Value Investors, Staude Capital und Metage Capital zieht da nicht mit, wie die „Financial Times“ berichtet. Loeb hatte angeboten, Aktien seines Vehikels mit einem Abschlag von 12,5% auf den Nettoinventarwert zu kaufen. Später versüßte er die Offerte, indem er den Discount auf 4,8% reduzierte.

Investorengruppe gegen Übernahme

Am Donnerstag wird über den Erwerb von Malibu Re abgestimmt, die im Februar vergangenen Jahres auf den Kaimaninseln an den Start ging. Wie der Board von Third Point Investors Ltd. mitteilte, sicherten 45% des stimmberechtigten Kapitals unwiderruflich ihre Unterstützung zu.

Angeblich bekam Loeb von einem seiner Lehrer den Spitznamen Milo Minderbinder verpasst – in Anlehnung an den gleichnamigen Schwarzmarkthändler aus Joseph Hellers Satire „Catch 22“. Er ging auf die University of California in Berkeley und machte dann einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften an der Columbia University. Nach dem Studium arbeitete er für die Private-Equity-Gesellschaft Warburg Pincus, danach für die Plattenfirma Island Records.

Milo Minderbinder

Es folgte ein Intermezzo beim New Yorker Hedgefonds Lafer Equity Investors. Ab 1991 arbeitete er für die US-Investmentbank Jefferies in Los Angeles, zunächst als Sell-Side-Analyst, danach als Senior Vice President in der Abteilung für Distressed Debt. Danach ging es zur Citicorp. Schon ein Jahr später, 1995, brachte der leidenschaftliche Surfer seinen eigenen Hedgefonds an den Start. Der Name Third Point kommt von einem „Break“, einem Hindernis am Surfrider Beach von Malibu, das die Wellen bricht.