Eurogruppe

Donohoe bleibt bis Mitte 2025 Präsident

Paschal Donohoe ist von den Euro-Finanzministern am Montag in seinem Amt bestätigt worden und bleibt damit weitere zweieinhalb Jahre Präsident der Eurogruppe.

Donohoe bleibt bis Mitte 2025 Präsident

Von Andreas Heitker, Brüssel

Der Ire Paschal Donohoe ist von den Euro-Finanzministern wie erwartet in seinem Amt bestätigt worden und bleibt damit voraussichtlich bis Juli 2025 Präsident der Eurogruppe. Der 48-Jährige war bei der Wahl am Montag der einzige Kandidat gewesen, und bereits im Vorfeld hatte sich eine klare Unterstützung für ihn im Kreise seiner Amtskollegen abgezeichnet. Nötig war bei der Abstimmung lediglich eine einfache Mehrheit gewesen. Donohoe benötigte damit für sein neues Mandat lediglich 10 der 19 Stimmen. Seine zweite zweieinhalbjährige Amtszeit als Präsident beginnt im kommenden Jahr am 13. Januar.

Donohoe ist erst der vierte ständige Präsident der Eurogruppe. Auf den Luxemburger Jean-Claude Juncker, der das Amt zunächst acht Jahre lang von Januar 2005 bis Januar 2013 geprägt hatte, folgte die fünfjährige Amtszeit des Niederländers Jeroen Dijsselbloem, die bis Januar 2018 dauerte. Der Portugiese Mário Centeno hielt sich im Anschluss nur bis Sommer 2020 an der Spitze des Gremiums.

Donohoe wird im nächsten Jahr voraussichtlich auch erst der zweite Nichtfinanzminister sein, der die Eurogruppe führt. Denn in der irischen Regierung sind noch im Dezember Umstrukturie­rungen geplant, die unter anderem auch einen Tausch der Ressortzuständigkeiten von Donohoe und dem Minister für öffentliche Ausgaben, Michael McGrath, vorsehen. McGrath würde dann also künftig Irland in den Sitzungen vertreten, die von Donohoe geleitet würden. Einen solchen Fall gab es von 2009 bis 2012 schon einmal, als Juncker das Amt auch als Premierminister behalten hatte. Als Finanzminister Luxemburgs nahm trotzdem auch Luc Frieden an der Eurogruppe teil.

Der Fußballfan (Tottenham Hotspurs) und Bücherfreund Donohoe hat in seinem Bewerbungsschreiben vor zwei Wochen bereits seine Prioritäten für die zweite Amtszeit umrissen: Die oberste Priorität seiner künftigen Arbeit sieht er demnach in der Koordinierung der Maßnahmen gegen die hohen Energiepreise und die Inflation. Auf Donohoes To-do-Liste für eine mögliche zweite Amtszeit steht zudem erneut, die Bankenunion weiter zu stärken, sowie die Vorlage eines weiteren Arbeitsplans zum digitalen Euro. Donohoe hatte bereits bei seiner ersten Wahl angekündigt, einen neuen Pfad zur Vollendung der Bankenunion auszuarbeiten, was auch eine EU-Einlagensicherung mit einschloss. Trotz allen Bemühens war dieses Vorhaben allerdings im Sommer gescheitert.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.