„Es ist mir eine Ehre, für Lufthansa zu arbeiten“
lis
Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr war sichtlich erfreut, bei der Präsentation der Zahlen 2020 den neuen Finanzvorstand an seiner Seite zu haben – „zumal ich diese Aufgabe nun auch ein paar Monate verantworten musste“. Spohr überließ den großen Auftritt Remco Steenbergen, der das Finanzressort seit Anfang des Jahres führt und am Donnerstag für seinen Zuständigkeitsbereich Pflöcke eingeschlagen hat.
Die Liquidität müsse dauerhaft auf 6 bis 8 Mrd. Euro gefahren werden, um für künftige Krisen gerüstet zu sein, so der CFO. Seine Vorgänger mussten sich stets mit deutlich weniger begnügen, aber die Pandemie dürfte hier für eine steile Lernkurve gesorgt haben. Auch die Treibstoffkostensicherung wird angepasst, deren negative Effekte dem Unternehmen 2020 stark zugesetzt haben.
Über Flugzeugtypen weiß Steenbergen, zuletzt Finanzchef beim Schweizer Schokoladenhersteller Barry Callebaut, bereits kundig zu berichten und über die für die Airlinebranche so wichtigen Durchschnittserlöse. Auf die Nachfrage, wie ihm der neue Job gefalle, antwortet der gebürtige Niederländer, es sei ihm „eine Ehre“, für Lufthansa zu arbeiten. Beeindruckt sei er von der Leidenschaft, mit der die Organisation ans Werk gehe. Die ersten beiden Monate seien „sehr aufregend“ gewesen. Der 1968 geborene Steenbergen hat einen Kraftakt vor sich, ist die Verschuldung doch auf fast 10 Mrd. Euro angewachsen. Das sorgt für wenig Spielraum bei Investitionen. Zudem hagelte es Rating-Downgrades, der neue CFO nennt das Wiedererlangen eines Investment-Grade-Ratings als ein Ziel. Der dreifache Vater wurde geholt, nachdem Vorgänger Ulrik Svensson das Amt im Frühjahr 2020 krankheitsbedingt aufgeben musste. Zunächst hatte Lufthansa auf eine Nachbesetzung verzichtet.
(Börsen-Zeitung,