Finanzchefin Dönges übernimmt bei Aumovio schon im November
Finanzchefin Dönges übernimmt bei Aumovio schon im November
kra Frankfurt
Der Vorstand von Aumovio ist ab 1. November wieder komplett. Wie der Autozulieferer am Montag mitteilte, nimmt an dem Tag Dr. Jutta Dönges als Chief Financial Officer die Arbeit auf. Bislang hatte das Unternehmen, das ab kommendem Donnerstag eigenständig an der Börse notiert sein wird, den Start der neuen Finanzchefin für „spätestens 1. März 2026“ in Aussicht gestellt.
Die 52-jährige Managerin kommt vom Energieversorger Uniper, für den sie seit Februar 2023 als Finanzvorstand tätig ist. Bei Aumovio ist CEO Philipp von Hirschheydt zurzeit zusätzlich interimistisch als Finanzvorstand tätig.
Uniper hatte vor dem Wochenende über mehrere Vorstandspersonalien informiert und damit den früheren Wechsel von Jutta Dönges zu Aumovio ermöglicht. Neuer Finanzvorstand des Unternehmens wird Christian Barr, der bislang für den Eon-Konzern tätig ist. Zugleich informierte Uniper darüber, dass Fabienne Twelemann als Arbeitsdirektorin das neue Ressort für Personal und Transformation übernimmt. Außerdem verlängerte der Uniper-Aufsichtsrat die Verträge von Holger Kreetz (COO) und Carsten Poppinga (CCO) um jeweils fünf Jahre.
Aumovio kurz vor dem Spin-off
„Wir freuen uns sehr, mit Jutta Dönges nicht nur eine erfahrene Finanzexpertin, sondern auch eine herausragende Führungspersönlichkeit gewonnen zu haben, deren Fachkompetenz den Vorstand von Aumovio ideal ergänzt“, ließ sich Aufsichtsratschef Stefan Buchner zitieren. Aumovio wird mit der Börsennotierung am 18. September als von Continental unabhängiges Unternehmen agieren.
Dönges ist verheiratet und hat vier Kinder. Ihre Karriere startete die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin im Investmentbanking bei Goldman Sachs. 2016 übernahm sie die Verantwortung für den Leitungsausschuss der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung in Frankfurt. Von 2018 bis 2022 war Dönges Geschäftsführerin der Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland, ehe sie zu Uniper wechselte. Sie war außerdem Mitglied des Aufsichtsrats der Commerzbank und gehört dem Aufsichtsrat von Tui an.
Verlust für Uniper
Für Uniper ist Dönges Ausscheiden ein herber Verlust, steht die Zukunft des größten Gashändlers der Republik doch in den Sternen. Ende 2022 hatte der Staat die Gesellschaft mit einer milliardenschweren Kapitalspritze vor der Pleite gerettet. Seither kämpfen die Düsseldorfer um die Wiederherstellung der Kapitalmarktfähigkeit. Uniper ist dem Finanzministerium unterstellt. Bis Ende 2028 muss sich der Bund auf eine Sperrminorität zurückziehen.