Gerresheimer-CEO muss gehen
Gerresheimer-CEO muss gehen
Gerresheimer-CEO muss gehen
ab Köln
Nach mehreren Gewinnwarnungen und anderen Debakeln nimmt Dietmar Siemssen, Vorstandchef von Gerresheimer, seinen Hut. „Im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat“ lege Siemssen sein Amt zum 31. Oktober nieder, teilte der Hersteller von Spezialverpackungen für die Pharma- und Kosmetikindustrie mit. Für eine Übergangslösung ist gesorgt, wird Uwe Röhrhoff doch mit Wirkung zum 1. November als Interims-CEO berufen.
Der 63-Jährige kennt Gerresheimer aus eigener Anschauung, war er von 1991 bis 2017, also 26 Jahre, für das Unternehmen tätig. 2003 war er in den Vorstand berufen worden, von 2010 bis 2017 fungierte er als CEO. Zuletzt war er als Berater und Aufsichtsrat für verschiedene Unternehmen tätig. Mit der Bestellung von Röhrhoff sei die personelle Neuaufstellung zunächst abgeschlossen, heißt es. Erst im September hatte Gerresheimer mit Wolf Lehmann einen neuen Finanzchef bekommen. Zusammen mit Röhrhoff tritt zum 1. November auch Achim Schalk in den Vorstand ein. Er folgt auf Lukas Burkhard.
Seit August dieses Jahres hat Gerresheimer mit Active Ownership einen Aktionäraktivisten an Bord, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, Management und Aufsichtsrat konstruktiv beim Heben der schlummernden Wertpotenziale begleiten zu wollen. Inzwischen hält der Investor mehr als 10%.
Stand zunächst die Position des Finanzvorstands im Fokus, wurde der Kreis nun ausgeweitet. Siemssens Vertrag wäre noch bis Oktober 2026 gelaufen. Angesichts der zahlreichen Zielverfehlungen hatte der Vorstand zuletzt jedes Vertrauen am Kapitalmarkt verspielt.