Thyssenkrupp Steel

Jaroni übernimmt von Grimm den Chefsessel der Stahlsparte

Die Stahlsparte von Thyssenkrupp bekommt mit Marie Jaroni zum 1. November eine neue Vorstandschefin. Die 41-Jährige ist die vierte CEO von Thyssenkrupp Steel seit 2019.

Jaroni übernimmt von Grimm den Chefsessel der Stahlsparte

Jaroni übernimmt Chefsessel in Thyssenkrupps Stahlsparte

Von Annette Becker, Köln

Es ist ein heißer Stuhl, den Marie Jaroni von November an besetzt. Der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp Steel bestellte die bisherige Vertriebs- und Transformationschefin zum 1. November zur CEO, ausgestattet mit Fünfjahresvertrag. Sie folgt auf Dennis Grimm, der nach nur gut einem Jahr aus dem Unternehmen gedrängt wurde. Es ist der vierte Wechsel auf dem Chefsessel seit 2019. Philipp Conze, der seit März 2024 als Finanzchef fungiert und dessen Vertrag nun um fünf Jahre verlängert wird, ist inzwischen das dienstälteste Vorstandmitglied der Stahlsparte.

Grimm hat seine Ämter niedergelegt. „Der Schritt erfolgt einvernehmlich“, heißt es. Wenngleich vor wenigen Tagen noch von Differenzen mit Konzernchef Miguel López über die Strategie die Rede war, scheint es sich eher um ein Thema mit der Mitbestimmung zu handeln. Jaroni habe die entscheidenden Verhandlungen zum Sanierungstarifvertrag ziel-, konsensorientiert und fair geführt, lobt der stellvertretende AR-Chef Knut Giesler. „Dabei ist ein ausgeprägtes Vertrauensfundament für die neue Aufgabe entstanden.“

Produktionsvorstand gesucht

AR-Chefin Ilse Henne dankt Grimm ausdrücklich für dessen Einsatz. Der 46-Jährige habe das neue industrielle Konzept „entscheidend mitgestaltet sowie die dringend erforderliche Restrukturierung mit eingeleitet“. Mit dem Wechsel an der Vorstandsspitze werden auch die Ressortzuständigkeiten teilweise neu geregelt. Übergangsweise übernehme Jaroni die operative Produktionsverantwortung, die strategische Unternehmensführung und andere Funktionsbereiche. Zugleich sucht Thyssenkrupp Steel nach einem neuen Produktionsvorstand. Die Nachfolge soll möglichst zeitnah erfolgen, heißt es.

Nur übergangsweise verantwortlich

Das Vertriebsressort, für das die einstige McKinsey-Beraterin bislang zuständig war, geht kommissarisch an den derzeitigen Vertriebschef Georgios Giovanakis, der damit übergangsweise die gesamte Vertriebssteuerung verantwortet. Zusätzlich steuert er künftig die laufende Transformation des Unternehmens, dem Vorstand gehört er jedoch nicht an.

Wilfried von Rath übernimmt zum 1. November zusätzlich zu seiner Funktion als Personalvorstand und Arbeitsdirektor des Mutterkonzerns die Zuständigkeit für das Personalressort der Stahltochter. Er ersetzt Dirk Schulte, der sein Mandat erst in der vorigen Woche aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte.

ab Köln