Erst vor zehn Tagen hatte Volkswagen den Personalwechsel in der Leitung der Konzernstrategie bekanntgegeben: Ludwig Fazel übernahm die Aufgabe als Nachfolger von Stefan Weckbach, der VW nach Angaben des Konzerns auf eigenen Wunsch verlassen hat. Jetzt wurde bekannt, warum Weckbach (49) vermutlich gegangen ist: Am 1. Juli nächsten Jahres wird er Vorsitzender der Geschäftsführung von Mercedes-AMG, der Sportwagenmarke der Stuttgarter. Zudem leitet er die sogenannte Top End Vehicle Group, zu der auch Mercedes-Maybach und die G-Klasse gehören.

Mercedes braucht für die Sparte einen neuen Chef, da Michael Schiebe seit Anfang Dezember dem Vorstand von Mercedes-Benz angehört. Als Nachfolger von Jörg Burzer ist Schiebe dort für Produktion, Qualität und Lieferketten zuständig. Burzer wiederum ist jetzt für Entwicklung und Einkauf verantwortlich, da Markus Schäfer seine Karriere im Konzern nach mehr als 30 Jahre beendet.

Burzer bezeichnet Weckbach als ideale Besetzung für die Weiterentwicklung von AMG, Maybach und der G-Klasse. „Er hat mehrfach bewiesen, dass er komplexe Fahrzeugprogramme ebenso souverän vorantreibt wie übergeordnete Konzern- und Produktprojekte.“ Weckbach galt in der Branche als Kandidat für den Vorstandsvorsitz von Porsche. Doch der Aufsichtsrat entschied sich für Michael Leiters als Nachfolger von Oliver Blume. Für Porsche war Weckbach von 2008 an tätig gewesen, ehe er im September vor zwei Jahren im Mutterkonzern VW Strategieleiter wurde. In dieser Funktion hatte er an Vorstandschef Blume berichtet.