RWE setzt auf Kontinuität

Neuer Vorstandsvertrag für RWE-Chef Krebber

RWE-Chef Markus Krebber hat einen neuen Vertrag in der Tasche. Der Aufsichtsrat verlängerte seinen Vorstandsvertrag vorzeitig bis Juni 2031.

Neuer Vorstandsvertrag für RWE-Chef Krebber

Neuer Vorstandsvertrag
für RWE-Chef Krebber

ab Köln

RWE-Chef Markus Krebber hat einen neuen Vertrag in der Tasche. Der Aufsichtsrat unter Vorsitz von Frank Appel bestellte den 52-Jährigen für weitere fünf Jahre. Krebbers Vertrag läuft nun bis Ende Juni 2031. Der einstige McKinsey-Berater ist seit November 2012 für den Energieversorger tätig, seit Oktober 2016 gehört er dem Vorstand an, seit Mai 2021 steht er an der Spitze des Führungsgremiums.

Krebber habe das Unternehmen „konsequent auf die zukünftige Energiewelt ausgerichtet“, lobt Appel. Daher sei das Kontrollgremium überzeugt, dass Krebber, der das Unternehmen mit ruhiger Hand durch Zeiten geopolitischer Turbulenzen geführt habe, den Umbau in den kommenden Jahren weiter mit Nachdruck vorantreiben werde. Zugleich meldet sich auch die Mitbestimmung zu Wort: „Wir haben mit Markus Krebber einen Vorstandsvorsitzenden, der genau weiß, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schlüssel zum Erfolg des Unternehmens sind“, wird Michael Vassiliadis, stellvertretender Aufsichtsratschef zitiert.

Strategische Weichen gestellt

An Rückhalt im eigenen Haus mangelt es dem neuen alten Vorstandschef also nicht. Bei den Aktionären sieht es schon etwas anders aus, gibt es im Kreis der Anteilseigner doch auch reichlich kritische Stimmen. So arbeitet der Aktivist Benedikt Kormaier von Enkraft Capital schon länger an der Demontage Krebbers – bislang ohne Erfolg. Warf er dem Vorstand zunächst vor, nicht schnell und beherzt genug am Rückzug aus der Kohleverstromung zu arbeiten, kritisierte er später die Expansion von RWE in den USA.

Doch die jüngsten Volten in der US-Politik scheint RWE beinahe mühelos zu verkraften. Seit US-Präsident Donald Trump das große Gesetzespaket durch Senat und Repräsentantenhaus bekam, zählt RWE zu den Favoriten unter den Versorgeraktien. Der Grund: Die Gesetzgebung für erneuerbare Energien ist milder ausgefallen als von Analysten befürchtet.

Tatsache ist, dass Krebber dem Konzern ein neues Gesicht gegeben hat. Im Oktober 2022 besiegelte er den Ausstieg aus der Kohleverstromung im Rheinischen Revier bis 2030. Zeitgleich übernahm er in den USA den zweitgrößten Betreiber von Solaranlagen und mauserte sich damit zum viertgrößten Anbieter erneuerbarer Energien.

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