Die Auflösungserscheinungen in der Gruppe der PSD-Banken setzen sich unvermindert fort. Nun hat der langjährige Vorstandsvorsitzende des Verbands der PSD Banken, Dieter Jurgeit, das Handtuch geworfen. Ende vergangener Woche habe er auf eigenen Wunsch das Feld geräumt, schreibt „Finanzszene“ mit Verweis auf Insider. Der Verband äußerte sich am Montag auf Anfrage nicht dazu. Allerdings verschwand im Laufe des Tages Jurgeits Name aus dem Impressum. Als Vorstand wird nun nur noch David Peters aufgeführt. Er war Anfang 2022 in den Vorstand des Verbandes gerückt.

Jurgeits Weggang reiht sich ein in eine wachsende Liste von Schwierigkeiten, denen sich die schrumpfende Gruppe der PSD-Banken gegenüber sieht. So plant die BBBank, sich nach der PSD Bank Berlin-Brandenburg auch die PSD Bank Hessen-Thüringen einzuverleiben. Im Norden loten derweil die in Hamburg beheimatete PSD Bank Nord und die PSD Bank Hannover einen Zusammenschluss aus. Kommt es dazu, sinkt die Zahl der PSD-Banken auf neun. Bereits 2023 war die PSD Bank Kiel auf die PSD Bank Nord fusioniert.

Für weiteren Schwund sorgten Verbandsaustritte. Denn ebenfalls 2023 verließ die PSD Bank Westfalen-Lippe die Gruppe und benannte sich in VR Bank um. Hinzu kommt, dass die Aufsicht ein Auge auf Institute geworfen hat. Die PSD Banken München und Koblenz müssen auf Geheiß der BaFin ihre Geschäftsmodelle umbauen, um zukunftsfähig zu sein.

Der gebürtige Rheinländer Jurgeit (Jahrgang 1959) hatte 2017 den Vorstandsvorsitz des in Bonn beheimateten Verbandes übernommen. Zeit seines Arbeitslebens war er in der genossenschaftlichen Finanzgruppe tätig. Der gelernte Bankkaufmann und studierte Betriebswirt ging laut Verbandsangaben zunächst zur Westdeutschen Genossenschafts-Zentralbank und wechselte später zu einer Primärbank und schließlich zum Verband der PSD Banken. Im Jahr 2000 wurde er Vorstandschef der PSD Bank Nord, und von 2001 bis 2010 war er Verbandsratsvorsitzender des Verbands der PSD Banken. Die PSD-Banken vereinten Ende vergangenen Jahres noch eine Bilanzsumme von knapp 28 Mrd. Euro, 1 Million Kunden und 500.000 Mitglieder.