Bosch-Chef

Volkmar Denner 65

Volkmar Denner hat sich für einen anderen Weg entschieden: Er wechselt nicht wie seine Vorgänger Hermann Scholl und Franz Fehrenbach als Vorsitzender in den Aufsichtsrat von Bosch, sondern der promovierte Quantenphysiker konzentriert sich künftig auf die Forschung.

Volkmar Denner 65

jh

Volkmar Denner hat sich für einen anderen Weg entschieden: Er wechselt nicht wie seine Vorgänger Hermann Scholl und Franz Fehrenbach als Vorsitzender in den Aufsichtsrat von Bosch, sondern der promovierte Quantenphysiker konzentriert sich künftig auf die Forschung.

Am 31. Dezember dieses Jahres endet für den Schwaben nach neuneinhalb Jahren die Zeit als Vorsitzender der Geschäftsführung des Stuttgarter Stiftungskonzerns. Danach wird er als Wissenschaftsberater (Scientific Advisor) im Zukunftsfeld Quantentechnologie für Bosch tätig bleiben und wie Fehrenbach für drei Jahre als Gast an den Sitzungen der Industrietreuhand KG teilnehmen. Diese fungiert als Gesellschafter und besitzt 93% der Stimmrechte der Robert Bosch GmbH.

Denner, der am 30. November 65 Jahre alt wird, ist nach eigenen Worten Wissenschaftler mit Leib und Seele und wird seinen Nachfolger an der Spitze der Geschäftsführung, Dr. Stefan Hartung (55), auf seinem Spezialgebiet beraten. Von Quantentechnologien verspricht sich Denner disruptive Entwicklungen, etwa Anwendungen dank der Quantensensorik, die mit bisheriger Technik gar nicht möglich seien.

Denner ist seit 36 Jahren im Unternehmen und seit 16 Jahren in der Geschäftsführung. In seinen Jahren als Bosch-Chef ballten sich Herausforderungen mit schweren Entscheidungen wie dem Ausstieg aus dem Solargeschäft, mit dem Dieselskandal, dem Wandel der Antriebstechnik zur Elektromobilität und zum Ende hin mit den Folgen der Corona-Pandemie. Das Tempo der Veränderungen sei derzeit extrem hoch, sagte Denners Vorgänger Fehrenbach in diesen Tagen im Interview der Börsen-Zeitung (vgl. BZ vom 26. November).

Start als Fachreferent

In Denners Zeit als Vorsitzender der Geschäftsführung ist der Umsatz von Bosch von 44,7 Mrd. Euro im Jahr 2012 auf 78,5 Mrd. Euro 2018, den bisher höchsten Wert, gestiegen. Trotz aller Schwierigkeiten wirkt Denner in der Öffentlichkeit besonnen und gelassen. Laute Auftritte gehören nicht zu seinem Repertoire. 1986 hatte er seine Karriere bei Bosch als Fachreferent in der Entwicklung von Leistungshalbleitern begonnen. Es folgten Stationen als Leiter von Abteilungen, eines Geschäftsbereichs, von Entwicklungs- und Produktsparten und als Vorsitzender eines Bereichsvorstands, ehe er 2006 in die Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH berufen worden ist.

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