Vermögensverwaltung

Windhorst verspricht Zahlung an H2O

Der Unternehmer Lars Windhorst ist bei H2O mit mehr als 1 Mrd. Euro im Rückstand. Nun kündigt er an, demnächst mehr als eine halbe Mrd. Euro an den Vermögensverwalter zu zahlen.

Windhorst verspricht Zahlung an H2O

BZ

Neues von Lars Windhorst: Der 45 Jahre alte Unternehmer, dem undurchsichtiges Geschäftsgebaren nachgesagt wird, macht ein Versprechen. Der Wirtschaftszeitung „Financial Times“ (FT) kündigte er an, in den nächsten Wochen mehr als 500 Mill. Euro an H2O Asset Management zu zahlen. Nach Angaben der FT  ist Windhorst mit einer Rückzahlung von mehr als 1 Mrd. Euro an den Vermögensverwalter im Verzug. Windhorst berichtete, die Geschäfte des in seiner Tennor Group gebündelten Unternehmensportfolios hätten sich in der ersten Hälfte dieses Jahres stark entwickelt. Damit sei die Liquidität gestiegen. Da der Abbau von Schulden Priorität habe, würden 550 Mill. Euro in bar an H2O gezahlt, beteuerte er.

Aufsicht untersucht

Gegen H2O laufen Untersuchungen der französischen und der britischen Finanzaufsicht. Grund ist nach Darstellung von H2O im Fall der britischen Aufseher, dass angeblich mehrere Grundsätze der Behörde nicht eingehalten wurden. H2O musste die mit Tennor verbundenen Investitionen abschreiben, nachdem ein niederländisches Gericht im November 2021 die Tennor Holding, die ihren Sitz im Amsterdam hat, für zahlungsunfähig erklärt hatte. Einen Monat später hob ein Berufungsgericht diesen Beschluss auf. Die französische Finanzaufsicht verordnete H2O, Fonds einzufrieren. Inzwischen sind die liquiden Bestandteile wieder geöffnet im Gegensatz zu den sogenannten Seitentaschen, die dem Engagement bei Tennor zugerechnet werden und aufgelöst werden sollen.

In dem Geflecht spielen auch Wandelschuldverschreibungen des Fahrdienst-Start-ups Gett eine Rolle, die Windhorst anstelle von Bargeld H2O übergab. Ein geplanter Börsengang von Gett über einen Börsenmantel (Spac) wurde abgesagt.

Drittletzter Platz

Hierzulande macht Windhorst, der im Alter von 16 Jahren sein erstes Unternehmen gegründet haben soll, vor allem als Investor des Fußball-Bundesligavereins Hertha BSC immer wieder Schlagzeilen. Seine ambitionierten Pläne, für die er 374 Mill. Euro investiert haben soll, gingen bisher allerdings keinesfalls auf: Anstatt mit dem „Big City Club“ irgendwann in der Champions League zu spielen, verhinderte der Berliner Club in der vergangenen Saison mit Ach und Krach den Abstieg und steht auch in der neuen Spielzeit nach dem dritten Spieltag nur auf dem drittletzten Platz.