Kapitalanlage

Gold-Investments erhalten neuen Glanz

US-Subprime-Krise steigert Attraktivität der Edelmetall-Anlage - Blick auf Ausstattungen ist wichtig

Gold-Investments erhalten neuen Glanz

Von Armin Schmitz, Frankfurt Der fortschreitende Verfall des Dollar, die US-Subprimekrise und der Rekordpreis beim Öl haben die Notierung für Gold in der letzten Oktoberwoche bis auf 840 Dollar je Unze (31,1035 Gramm) und damit auf den höchsten Stand seit 1980 getrieben. Starke Käufe von den börsengehandelten Gold Exchange Traded Funds (ETFs) sorgten für einen zusätzlichen Preisschub. Wegen der Angst vor einer Eskalierung der US-Subprime-Krise und rapide steigenden Inflationsraten haben viele institutionelle Investoren über die ETFs in Gold investiert. Allein im dritten Quartal sind 138 Tonnen des Edelmetalls in ETFs oder in anderen Produkten investiert worden. Das ist ein neuer Rekord. Nach dem Oktoberhoch befindet sich der Unzenpreis wegen Gewinnmitnahmen und Positionsbereinigungen vor dem Jahresende – parallel mit dem Rückgang der Volatilitäten an den Kapitalmärkten – derzeit in einer Konsolidierung, was die Feinunze auf 790 Dollar gedrückt hat. Rhona O’Connell von Rand Gold Resources erwartet, dass sich der Goldpreis zwischen 800 und 850 Dollar in den nächsten Wochen stabilisieren wird. Damit dürfte die Basis für einen Anstieg auf ein Rekordhoch von mehr als 850 Dollar gelegt werden, so der Analyst. Weitere MöglichkeitenNeben dem Kauf von physischem Gold und ETFs hat der Anleger die Möglichkeit, auf Goldminenfonds, einen aktiv gemanagten Goldfonds, einen Gold Bullion Securities und Zertifikate zu setzen. Ihr Einsatz ist abhängig vom Anlagehorizont, dem Sicherheitsbedürfnis und von der ab 2009 geltenden Abgeltungssteuer. Von der Kursentwicklung des Golds profitieren insbesondere die Minengesellschaften. Gemessen am FTSE Gold Mines Index haben sie seit Jahresanfang mehr als 20 % zugelegt. Dieser Index umfasst die Aktien von internationalen Goldproduzenten. Einer der besten Goldminenfonds, der MLIFF World Gold (LU0055631609), ist mit einem Volumen von 4 Mrd. Euro der mit Abstand größte Goldminenfonds. Anlageziel sind Unternehmen, die vorwiegend im Goldbergbau tätig sind. Zu den Depotschwergewichten gehören Newcrest Mining (8,7 %) und der weltweit größte Goldproduzent Barrick Gold (7,4 %). Die beiden Fondsmanager Graham Birch und Evy Hambro waren bisher mit ihrer Strategie erfolgreich und konnten den Referenzindex, den FTSE Gold Mines, in den vergangenen zwölf Monaten um 10 Prozentpunkte schlagen. Die Volatilität ist mit 31 % allerdings sehr hoch. Über den Dreijahres-Zeitraum konnte der Fonds auch das währungsgesicherte Gold-Zertifikat schlagen. Wegen des fehlenden Emittentenrisikos und des Bestandsschutzes eignet sich das Produkt zur Langzeitanlage. Nicht in Aktien, sondern direkt in physisches Gold investiert der DWS Gold Plus (LU0055649056). Die durchschnittliche jährliche Performance über die vergangenen drei Jahre ist mit rund 13 % schlechter als die der anderen Produkte. Allerdings weist der DWS-Fonds mit 11 % die geringste Volatilität auf. Der Fonds besteht zu einem Anteil von 50,9 % aus Anleihen mit erstklassiger Bonität, die zur Absicherung der Terminkontrakte auf Gold, Silber oder Platin dienen. Die Verwaltungsgebühr liegt bei lediglich 0,85 % p. a. Der DWS Gold Plus empfiehlt sich als langfristiges Basisinvestment. Beim Lyxor Gold Bullion Securities (DE000AOLP781) handelt es sich um eine mit physischem Gold unterlegte Schuldverschreibung auf Gold. Ebenso wie ein Exchange Traded Fund (ETF) bietet diese die Möglichkeit, Anteile an Goldbarren zu kaufen. Das in Form einer Schuldverschreibung verbriefte Produkt bildet den Goldpreis nahezu eins zu eins ab. Ein Gold Bullion Securities (GBS) bildet ein Zehntel einer Unze Gold ab. Anleger besitzen über den Lyxor GBS indirekt Gold ohne die entsprechenden Zusatzkosten. Das Gold wird in den Tresorräumen von HSBC aufbewahrt. Gegen eine Gebühr kann sich der Anleger seine über die GBS gehaltene Menge Gold auch praktisch ausliefern lassen. Lyxor erhebt eine Verwaltungsgebühr oder auch Goldveräußerungsgebühr von 0,4 % p. a. Obwohl das Produkt den Vorteil hat, dass physisches Gold als Sicherheit hinterlegt wird, ist der Status als Zertifikat steuerlich ab 2009 ein großer Nachteil. Das Schicksal teilt der GBS mit den reinen Gold-Zertifikaten. Vor allem das Gold-Zertifikat mit der Währungssicherung (Quanto-Mechanismus) der ABN Amro (DE000A0AB842) konnte in den vergangenen zwölf Monaten mit einer Performance von 26,8 % glänzen. Die Quanto-Zertifikate eignen sich als taktisches Investment, wenn der Anleger Währungseinflüsse über einen begrenzten Zeitraum verhindern möchte. Neben den steuerlichen Nachteilen besitzen die Produkte zusätzlich noch das Bonitätsrisiko. Für Langzeitanlagen ist also der Blick auf die Bonität des Emittenten wichtig.