Anlageprodukte

Handel der Dax-ETF wird immer preiswerter

Produkte auf deutschen Leitindex vereinen das größte Umsatzvolumen auf sich - Scharfer Wettbewerb lässt Spreads schrumpfen

Handel der Dax-ETF wird immer preiswerter

Von Armin Schmitz, FrankfurtBörsengehandelte passive Produkte, die Exchange Traded Products (ETP), werden immer mehr als Trading-Produkte genutzt. Der Anteil der ETP am gesamten börslichen und außerbörslichen Handel in Europa ist von 3,3 % im Juni 2009 auf 11,6 % im November hochgeschnellt. Im November 2009 lag das börsliche und außerbörsliche Handelsvolumen in Europa bei 59,2 Mrd. Dollar. Auf Jahresbasis ist der Handelsumsatz in ETP um rund 28 % gestiegen. Mit 77 Mrd. Dollar war der September 2009 allerdings der Monat mit dem höchsten monatlichen Umsatz im vergangenen Jahr. Das zeigt eine aktuelle Studie der Blackrock-Tochter iShares.Die ETP umfassen die Einzelkategorien Exchange Traded Funds (ETF), Exchange Traded Commodities (ETC) und Exchange Traded Notes (ETN). Vor allem die ETF, die börsengehandelten Indexfonds, werden von institutionellen Anlegern als liquider Ersatz für illiquide Terminkontrakte genutzt oder um Marktbereiche abzubilden, für die es keine Terminkontrakte gibt.Neben dem Euro Stoxx 50 ist der Dax einer der beliebtesten Indizes, die von den ETF abgebildet werden. Die Produkte auf den deutschen Leitindex gehören zu den am meisten gehandelten Produkten. Entsprechend der Erhebung der Blackrock-Tochter war der iShares Dax (DE) im November 2009 mit einem durchschnittlichen täglichen Umsatz von 68 Mill. Euro der am häufigsten gehandelte Dax-ETF in Deutschland; das Produkt von DB X-Trackers lag mit einem täglichen Handelsumsatz von knapp 65 Mill. auf dem zweiten Rang. Die Dax-Produkte verdanken ihren Erfolg dem Umstand, dass der Dax einen der größten Aktienmärkte in Europa abbildet. Ferner profitieren die Dax-ETF von einem sehr liquiden Futures-Markt, der es den Maklern ermöglicht, ihre Positionen einfach zu hedgen. Außerdem besteht ein sehr großer Wettbewerb unter den verschiedenen Anbietern.Das hat in den vergangenen Monaten die Spreads kräftig gesenkt. Die Dax-ETF sind sogar unter die durchschnittlichen gewichteten Spreads eines Basket von Dax-Aktien gesunken. So sind die Spreads seit 2008 kontinuierlich auf rund 4 Basispunkte (BP) zurückgegangen. Der Spread für einen Korb mit den Blue Chips liegt bei 6 BP. Bezogen auf das am meisten gehandelte Dax-Produkt, den iShares Dax (DE), lag der Abstand zwischen Geld- und Briefkurs bei durchschnittlich 4,6 BP. Niedriger noch war der Dax-ETF von DB X-Trackers mit einem Spread von 4,2 BP. Geringfügig weiter waren die Spreads bei Comstage und ETFLab (siehe Tabelle). Die durchschnittliche Ordergröße (in der Studie als durchschnittliche Markttiefe angegeben) lag im November bei den Dax-Produkten von iShares und DB X-Trackers bei 0,9 Mill. Euro. Die Abstände zwischen Angebot und Nachfrage bei den Euro-Stoxx- 50-Produkten sind größer als im Dax. Der Spread beim iShares Euro Stoxx 50 (DE) lag im November bei durchschnittlich 7,1 Basispunkten, der Euro-Stoxx-50-ETF der Deutsche-Bank-Tochter bei durchschnittlich 8 BP. Weite SpanneNaturgemäß sind die durchschnittlichen Spreads beim MSCI World deutlich breiter. Das mit einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von 3,7 Mrd. Euro am meisten gehandelte Produkt, der in Dublin beheimatete iShares auf den MSCI World Index, kam auf einen durchschnittlichen Spread von 24,3 BP, der DB X-Trackers ETF auf den Weltmarktindex folgt mit einem Handelsvolumen von 1,7 Mrd. Euro. Comstage war mit einem durchschnittlichen Spread von 10,7 Basispunkten am preiswertesten.Die Spreads sind natürlich nicht in Stein gemeißelt, sondern variieren über den Tag in Abhängigkeit von Börsenöffnungszeiten und Volatilitäten in den Märkten. Der Spread der Dax-Produkte variiert während des Tages in Abhängigkeit des Handelsvolumens. So ist er kurz nach Handelseröffnung am höchsten und sinkt im Laufe des Tages ab. Nach der Eröffnung des US-Marktes engen sich die Abstände zwischen Geld- und Briefkursen bis zum Handelsende an den Börsen stark ein.