Institutionelle Anleger trennen sich von Gold
ars Frankfurt – Die versöhnlichen Töne im US-Haushaltsstreit haben den Goldpreis noch einmal unter Druck gesetzt. Um mehr als 2 % gab die Unzennotierung auf 1 261 Dollar im Tief am Freitag nach. Diese Verluste geben den Pessimisten unter den Rohstoffanalysten Recht. “Gold ist bei vielen Investoren derzeit einfach nicht ,in'”, stellt Thorsten Pröttel von der LBBW in seiner jüngsten Analyse fest. Er rechnet mit einem Rückgang bis auf 1 250 Dollar am Jahresende. Auch die Analysten von Goldman Sachs und der Credit Suisse sind gegenüber dem Edelmetall bearish eingestellt. Es ist bekannt, dass die Verkäufe von Exchange Traded Funds (ETF) und Commodities (ETC), die den Goldpreis abbilden, durch die institutionellen Anleger für Verluste sorgen. Entsprechend der Angaben von Bloomberg verkauften sie seit dem Jahresanfang 22,9 Mill. Feinunzen (1 Unze = 31,10 g) des Edelmetalls.Der Goldmarkt ist allerdings zweigeteilt. Anders sieht es dagegen bei den Privatanlegern aus. Xetra-Gold der Deutschen Börse Commodities, das Gold-Produkt mit dem höchsten Börsenumsatz in Deutschland, hat gegenüber dem Jahresanfang einen recht stabilen Bestand von mehr als 53 Tonnen. Das Konkurrenzprodukt der Börse Stuttgart, Euwax-Gold, verzeichnete seit dem Jahresfang einen Zuwachs von rund 1,6 Tonnen.Auch die Chinesen nutzen die niedrigen Kurse, um ihre Goldbestände seit dem Jahresanfang weiter aufzustocken. Nach Angaben des chinesischen Goldverbands lag die Nachfrage nach Gold im ersten Halbjahr bei einem Volumen von mehr als 706 Tonnen. Damit überstieg die Nachfrage in den ersten sechs Monaten bereits das Volumen des gesamten Vorjahres.