ANLAGEPRODUKTE

Physische Abbildung beliebt

Anlagevermögen wächst stark - Gesellschaften stellen Replikationsform um

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Trotz der Verunsicherung durch die Staatsschuldenkrise verzeichnen die Anbieter der Exchange Traded Funds in Europa wieder kräftige Zuflüsse. Analysen zeigen jedoch, dass die ETF, die den Index über Derivate abbilden, geringere Zuflüsse aufweisen als die physisch abbildenden Indexfonds. Immer mehr Anleger erwarten bei den ETF eine höhere Sicherheit.Von Armin Schmitz, FrankfurtDie Diskussion über die Risiken von Exchange Traded Funds (ETF) ist verstummt. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres erreichten die Anbieter von Exchange Traded Funds (ETF), Exchange Traded Commodities (ETC) und Exchange Traded Notes (ETN) in Europa Zuflüsse von 6,2 Mrd. Euro. Unter Berücksichtigung der positiven Preiseffekte wuchs der ETP-Markt in Europa um 6,2 % auf 269,5 Mrd. Euro. Das zeigt eine Analyse der Deutschen Bank zum europäischen ETP-Markt. Änderung im VerhaltenDie Diskussion um die Gegenparteirisiken von swapbasierten Indexfonds und die immer noch schwelende Staatsschuldenkrise haben dennoch ihre Spuren bei den Anlegern hinterlassen. Das verwaltete Vermögen in den Passivprodukten am europäischen Markt ist deutlich langsamer gewachsen als in den USA. Dort stieg das Vermögen in den Passivprodukten seit Jahresanfang um 11,1 % bzw. rund 85,9 Mrd. Dollar. Die Diskussion über die Risiken von Indexfonds hat zu einer Änderung des Anlageverhaltens geführt. Investoren differenzieren stärker als früher zwischen den unterschiedlichen Abbildungsarten der Indexfonds. Während seit Anfang 2011 rund 36,9 Mrd. Euro in die physisch replizierenden ETF investiert wurden, waren es bei den swapbasierten oder auch synthetischen Indexfonds lediglich 400 Mill. Euro. Allein 2013 zogen die Anleger 1,1 Mrd. Euro aus diesen Produkten ab. Offensichtlich meiden Investoren das Kontrahentenrisiko bei den synthetischen ETF, das gemäß der europäischen Richtlinie Ucits III maximal 10 % betragen darf. Viele Anbieter minimieren dieses Risiko durch eine zusätzliche Hinterlegung von Sicherheiten.Aufgrund des nachlassenden Interesses an den synthetischen Indexfonds haben die Fondsgesellschaften auch weniger swapbasierte Produkte aufgelegt. Boten die Emittenten 2012 noch 38 neue synthetische ETF an, delisteten sie im laufenden Jahr 14 synthetische Produkte oder wandelten sie in physisch replizierende Produkte um. Anfang Mai stellte der drittgrößte europäische Anbieter Lyxor fünf Ucits-Rentenprodukte, die ihre Indizes bisher synthetisch abbildeten, auf physische Replikation um. In den ersten fünf Monaten wuchs so das Angebot bei den physischen Fonds um 19 Produkte.