Finanzplatz Düsseldorf

Chancen im Gesundheitsmarkt erkennen

Heute sind Investments in den Megatrend Gesundheit ein Thema von breiter Relevanz und hoher öffentlicher Aufmerksamkeit. Kleine und mittlere Unternehmen werden als Innovationsmotoren oft unterschätzt.

Chancen im Gesundheitsmarkt erkennen

Als die Apo Asset Management im Jahr 1999 gegründet wurde, verlegte sie ihren Standort bald darauf an den Finanzplatz Düsseldorf. Das hatte damals gute Gründe und hat sie heute noch. Neben der räumlichen Nähe zu den beiden Gesellschaftern Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG sowie Deutsche Ärzteversicherung AG war es der Anspruch, ausgetretene Pfade im Assetmanagement zu verlassen und als Pionier auf neuen Wegen voranzugehen.

Idealer Ausgangspunkt

Düsseldorf war und ist dafür der ideale Ausgangspunkt. Historisch gesehen ist die Stadt der „Schreibtisch“ der Rhein-Ruhr-Region, Verwaltungs- und Finanzzentrum für den viertgrößten Ballungsraum in Europa und den größten Deutschlands. Damit aber zugleich auch eine der Herzkammern einer Industrielandschaft im beständigen Wandel. Kohle und Stahl zogen Menschen und mit ihnen Ideen an.

Diese Innovationsfreude besteht fort und auch die apoAsset fühlt sich ihr verpflichtet. Nach ihrer Gründung war sie zunächst einer der Dachfonds-Pioniere bei der anbieterunabhängigen Auswahl von Zielfonds. In den darauffolgenden Jahren gehörte das Unternehmen weiter zu den Vorreitern der Branche, sei es mit dem frühen Aufbau des quantitativen Portfoliomanagements oder als Partner des ersten Robo-Advisors hierzulande. 2015 startete von Düsseldorf aus der europaweit erste Gesundheitsmischfonds, und zwei Jahre darauf folgte der weltweit erste Publikumsfonds mit Schwerpunkt Digital Health.

Heute sind Investments in den Megatrend Gesundheit ein Thema von breiter Relevanz und hoher öffentlicher Aufmerksamkeit. Dabei ist der Kampf gegen SARS-CoV-2 nur eines von vielen Themen, wenngleich es seit zwei Jahren alles beherrscht. Die schnelle Entwicklung hochwirksamer und rasch an Mutationen des Virus anzupassender Impfstoffe auf mRNA-Basis war möglich, weil die Technologie in den vergangenen Jahren in­tensiv im Bereich der Krebstherapie erforscht wurde. Hinsichtlich Forschung und Entwicklung sind oft die kleinen und mittleren Unternehmen die Innovationsmotoren. Trotzdem stehen sie an den Börsen nicht immer im Fokus.

Das vergangene Jahr ist ein Beispiel dafür. Während der breite Aktienmarkt im Schnitt zulegte, haben Gesundheitsunternehmen mit geringer Marktkapitalisierung im Schnitt an Wert verloren. Auch hinsichtlich der Sektoren zeigten sich 2021 im Healthcare-Sektor unterschiedliche Entwicklungen. Die Kurse von Dienstleistungsunternehmen, wie zum Beispiel Kliniken oder Versicherungen, wuchsen stärker als Biotechnologie-Aktien.

Spreu vom Weizen trennen

Mit Blick auf 2022 wird wohl die Geldpolitik der maßgebliche Impulsgeber für die Börsen sein. Es gilt, die im Zuge der Pandemie expandierte Fiskalpolitik zu korrigieren und die Inflation zu dämpfen. Damit entfallen für die Aktienmärkte wichtige Unterstützungsfaktoren. An den Börsen wird sich deutlicher als zuletzt die Spreu vom Weizen trennen. Der Einfluss von Covid-19 auf die Märkte dürfte nachlassen. Vor allem Labore und Laborausstatter werden weiter hochgradig ausgelastet und an den Börsen gefragt sein.

Auf lange Sicht prägen den Gesundheitsmarkt jedoch andere Herausforderungen. Weltweit werden die Ausgaben für Gesundheitsleistungen steigen. Dieser Trend ist bereits seit Jahrzehnten zu beobachten. Globale Entwicklungen wie zum Beispiel die zunehmende Urbanisierung und der demografische Wandel, auch in den Schwellenländern, sprechen für weiter steigende Kosten. Umso wichtiger werden Innovationen, die zu einer höheren Effizienz im Gesundheitswesen beitragen.

Die Digitalisierung ist dabei nur ein Aspekt. Individuell angepasste Medikamente, die gezielter und zugleich mit weniger unerwünschten Begleiterscheinungen wirken, gehören ebenso dazu. Neue Materialien und Verfahren erlauben zudem Fortschritte, zum Beispiel beim Transport lebensrettender Organspenden oder bei Implantaten und Prothesen.

Oft schneller und kreativer

In Sachen Forschung und Entwicklung sind kleine und mittlere Unternehmen oft schneller und kreativer. Das macht sie für große Unternehmen zu attraktiven Übernahmezielen. Für Anlegerinnen und Anleger hat das in aller Regel Vorteile. Aufgrund ihrer Strukturen sind große Unternehmen in der Lage, genügend Kapital für die Entwicklung bis zur Marktreife bereitzustellen und die weltweite Distribution der neuen Produkte und Dienstleistungen schneller umzusetzen. Medizinische Neuerungen kommen dadurch früher und breiter zur Anwendung.

Fusionen und Übernahmen werden auch 2022 für Anleger attraktive Chancen bereithalten, wenn sie frühzeitig in vielversprechende Unternehmen investieren. Im Fall von Übernahmen oder Kooperationen können sie dann von steigenden Aktienkursen profitieren. Voraussetzung ist jedoch, den stark regulierten Markt und die Prozesse der Qualitätskontrolle im Gesundheitswesen zu verstehen. Ein fundiertes fachliches Wissen und tiefes Verständnis der Prozesse sind für ein erfolgreiches Investment in diesem speziellen Markt ausschlaggebend.