Finanzaufsicht

1.200 Banken zu Zinsrisiko befragt

Die Finanzaufsicht BaFin hat 1.200 Kreditinstitute nach den Auswirkungen des Zinsanstiegs auf die Ertragslage befragt. Es geht um möglichen Rückstellungsbedarf aufgrund offener Zinspositionen.

1.200 Banken zu Zinsrisiko befragt

wbr Frankfurt

Die Finanzaufsicht BaFin hat 1200 von ihr beaufsichtigte Kreditinstitute nach den Auswirkungen des Zinsanstiegs auf die Ertragslage befragt. Insbesondere würden Daten erhoben im Hinblick auf die Notwendigkeit eines etwaigen Rückstellungsbedarfs aufgrund offener Zinspositionen, so ein Sprecher der BaFin. Die Aufsicht verweist darauf, dass für die meisten Banken das Zinsergebnis nach wie vor die zentrale Ertragsquelle sei. Die BaFin beobachtet daher die Auswirkungen der aktuellen Zinsentwicklung auf die Ertragslage der Banken bereits seit längerer Zeit sehr genau.

Im April hatte die BaFin zusammen mit der Deutschen Bundesbank ihren Stresstest für mittlere und kleinere Banken gestartet (LSI-Stresstest) und in dem Zusammenhang mehrere Zinsszenarien analysiert. Dabei habe sich gezeigt, dass bei Zinsanstiegen zunächst mit Gewinnrückgängen insbesondere aufgrund von Kursverlusten von Wertpapieren zu rechnen wäre.

Eine Zinswende sei von einem Großteil der Institute im Befragungszeitraum des Stresstests noch nicht eingeplant gewesen, so dass die mittelfristigen Beiträge des Zinsergebnisses aufgrund der steigenden Zinsen eher positiver ausfallen dürften, hieß es vonseiten der BaFin. Zu Beginn des Stresstests lag die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen bei 0,6%. Mitte Oktober erreichte die Rendite dann einen Wert von bis zu 2,4%. Vor dem Hintergrund dieser dynamischen Entwicklung findet die neuerliche BaFin-Umfrage statt.